
Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Finanzierung eines Fahrrads. Dabei wird auf Vor- und Nachteile sowie Besonderheiten der einzelnen Optionen eingegangen.
Ich persönlich bevorzuge es ohne eine Finanzierung immer mit eigenem Geld zu kaufen. So ist man nicht an einen Kredit gebunden und hat kein Risiko noch Schulden abzubezahlen, wenn das Fahrrad kaputt ist oder gestohlen wurde. Aber nicht immer kann man das Fahrrad aus der eigenen Tasche bezahlen. Es ist dann aber in meinen Augen wichtig, das Rad zumindest über eine Fahrradversicherung abzusichern, um in keine Schuldenfalle zu laufen. Diese würde entstehen, wenn man das nachfolgende Fahrrad wieder finanzieren muss, aber das defekte bzw. abhanden gekommene noch weiter abbezahlen muss.
Viele Jobradler haben aktuell mit der Zahlungsunfähigkeit von VanMoof (Stand Juli 2023) das Problem, dass die finanzierten Räder nicht einsatzfähig sind, weil Ersatzteile fehlen. Eine Reparatur der Räder von VanMoof ist schwierig, da keine Standardbauteile verwendet werden. Wie Du Dein VanMoof E-Bike reparierst zeigen wir hier.
Was sind aber nun die möglichen Formen Dein Fahrrad zu finanzieren und welche Vor- und Nachteile sind hiermit verbunden?
Inhaltsverzeichnis
Klassische Ratenzahlung
Ein Kredit mit Ratenzahlung ist eine Form der Finanzierung, bei der der Kreditnehmer den geliehenen Betrag in regelmäßigen Raten an den Kreditgeber zurückzahlt. Sie wird meist als Sofortkredit angeboten und das Geld ist zur freien Verfügung – kann also auch für ein Fahrrad genutzt werden. Die Höhe und Anzahl der Raten sind dabei vorab vereinbart und können je nach Vertrag variieren. In der Regel wird hierbei auch ein Zinssatz für den Kredit festgelegt, der auf die ausstehende Summe addiert wird.
Ein Beispiel für einen Ratenkredit ist der Sofortkredit von Credimaxx. Hier kannst Du die Raten auch direkt online berechnen und anfragen.
Der Vorteil einer Ratenzahlung besteht darin, dass größere Anschaffungen wie beispielsweise ein Fahrrad sofort getätigt werden können, ohne dass man dafür das Geld direkt zur Verfügung haben muss. Allerdings sollte man sich im Vorfeld genau über die Kosten und Bedingungen informieren, um zu vermeiden, dass man am Ende mehr zahlt als geplant oder sich finanziell übernimmt.
In meinen Augen sind „gesunde“ Laufzeiten für einen Ratenkredit für Fahrräder um die 24 Monate. Fahrräder verlieren sehr schnell an Wert und auch für Markenräder bekommt man nach 2 Jahren meist nur noch ein Drittel des Wertes. Entsprechend sollte man den Kredit sehr schnell komplett tilgen. Als maximale Laufzeit empfehle ich Dir 36 Monate, auch wenn Du das Fahrrad länger nutzen möchtest.
Nach einer Bonitätsprüfung entscheidet die Bank, ob sie den Kredit bewilligt und zu welchen Konditionen. Bei einem positiven Bescheid wird der vereinbarte Betrag auf das Girokonto des Kunden überwiesen, mit dem er dann das Fahrrad kaufen kann.
Vorteile des Ratenkredites ist, dass das Fahrrad Dir gehört und auch bei Dir bleibt, wenn der Kredit getilgt, d.h. zurückgezahlt ist. Die Zinssätze liegen niedriger als der Kontokorrentkredit und aktuell bei rund 8 bis 10%. Die Rate wird meist monatlich von Deinem Konto abgebucht.
Der Nachteil ist, dass Du den Kredit nur vorzeitig tilgen kannst, wenn Du alle Zinsen und Kosten bezahlst. Hast Du also vorher Geld verfügbar, dann zahlst Du trotzdem die Zinsen in voller Höhe und kannst das Geld nur zu niedrigen Zinsen anlegen. Auch musst Du meist eine Versicherung für das Fahrrad abschließen. damit die Bank bei Verlust des Fahrrades ihr Geld bekommt.

Finanzierung über den Händler
Die Finanzierung eines Fahrrads über den Fahrradhändler läuft in der Regel so ab, dass der Käufer ein Angebot für das gewünschte Fahrrad inklusive Zubehör erhält. Anschließend wird gemeinsam mit dem Händler eine passende Finanzierungslösung ausgewählt, die auf die individuellen Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten ist. Hierbei kann es sich beispielsweise um eine klassische Ratenzahlung handeln, bei der der Kunde den Kaufpreis in monatlichen Raten zurückzahlt. Alternativ bieten manche Händler auch spezielle Angebote wie 0%-Finanzierungen oder Sonderkonditionen für bestimmte Zielgruppen an.
Bei einer 0% Finanzierung übernimmt der Hersteller oder der Händler quasi die Zinsen und begleicht diese an die finanzierende Bank. Dies dient der Absatzsteigerung des Händlers bzw. der Marke, da Kunden zu günstigeren Konditionen finanzieren können und so „hemmungsloser“ kaufen. Achtung: bei anderen Händlern kannst Du dann meist das identische Fahrrad günstiger kaufen und es ggf. frei am Markt günstiger finanzieren.
Die Vorteile einer Finanzierung über den Fahrradhändler liegen vor allem darin, dass man direkt vor Ort eine passende Lösung finden kann und eventuell von besonderen Angeboten profitieren kann. Allerdings sollte man auch hier genau auf die Kosten und Bedingungen achten, um sicherzustellen, dass man am Ende nicht mehr zahlt als geplant und sich finanziell nicht übernimmt. Die Risiken und der Ablauf sind identisch mit denen eines Ratenkredites. Die Bank überweist allerdings direkt an den Händler. Von einem Leasing würde ich abraten (siehe unten).
Leasing als Alternative zur Finanzierung
Leasing kann eine Alternative zur Finanzierung eines Fahrrades sein. Beim Leasing wird das Fahrrad nicht gekauft, sondern für einen bestimmten Zeitraum gemietet. Der Kunde zahlt dabei monatliche Raten an den Leasinggeber und kann das Fahrrad während der Laufzeit nutzen. Am Ende des Leasingvertrags kann der Kunde das Fahrrad entweder zurückgeben oder meist zu einem festgelegten Restwert kaufen.
Das Leasing eines Fahrrads funktioniert in der Regel ähnlich wie bei anderen Leasingprodukten. Zunächst wird ein Antrag gestellt und eine Bonitätsprüfung durchgeführt. Ist diese positiv, wird ein Vertrag mit dem Leasinggeber abgeschlossen, in dem die Laufzeit, die monatlichen Raten sowie weitere Bedingungen vereinbart werden.
Die Vorteile beim Leasing eines Fahrrades liegen vor allem darin, dass man das Fahrrad ohne hohe Anschaffungskosten nutzen kann und am Ende der Laufzeit entscheiden kann, ob man es behalten möchte oder nicht. Daneben sind oft auch Serviceleistungen wie Wartung oder Reparaturen im Preis enthalten.
Allerdings sollte man auch beim Leasing eines Fahrrades genau auf die Kosten und Bedingungen achten, um sicherzustellen, dass man am Ende nicht mehr zahlt als geplant und sich finanziell nicht übernimmt.
Die Nachteile des Leasings überwiegen in meinen Augen allerdings. Die Leasingraten wirken meist erst niedriger, aber wenn man bedenkt, dass einem das Fahrrad nicht gehört und man es am Ende ggf. gegen einen Betrag übernehmen kann, dann ist der Gesamtaufwand meist deutlich höher als ein Ratenkredit. Der Händler verkauft natürlich lieber ein Leasing, da er nach dem Ablauf des Vertrages die Chance bekommt ein neues Fahrrad zu verkaufen. Gewerblich kann Leasing sinnvoll sein, da man die Leasingraten komplett als Kosten absetzen kann und so bei einer kurzen Leasinglaufzeit die Steuer drücken kann. Privat würde ich aber immer einen Ratenkredit bevorzugen, damit am Ende Eigentum erworben wird und man das Fahrrad auch verkaufen kann.

Zusammenfassung und Fazit
Wer ausreichend Geld hat, der bezahlt ohne Finanzierung und überzieht ggf. kurzzeitig – nach Genehmigung durch die Bank – das Girokonto. Hier wird nur anteilig der Kontokorrentkredit mit Zinsen belegt, so dass es deutlich günstiger ist als ein Sofortkredit der per Ratenzahlung getilgt wird. Von Leasing würde ich abraten, da man kein Eigentum am Fahrrad erwirbt und es lediglich mietet.
Über einen Ratenkredit sollte man sich umfassend informieren und diesen nicht spontan beim Händler abschließen. Besser ist es mit einem genehmigten Kredit zum Händler zu gehen und den Preis des Fahrrades nach unten zu verhandeln.
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