Coboc Brooklyn FAT im Test: E-Bike mit Fahrspaß Faktor

coboc Brooklyn FAT E-Bike im Test
Coboc Brooklyn

Im Test hatte ich das unglaublich leichte Coboc Brooklyn FAT (Modell 2023) mit Singlespeed. Alltagstauglichkeit und Performance waren im Vergleich zu anderen E-Bikes aufgrund des eigenen Motors herausragend. Das Coboc E-Bike rechtfertigt den höheren Preis im Vergleich zum Wettbewerb meiner Erfahrung nach in jedem Fall.

Nach gut 5.000 Kilometern mit mir am Lenker und im Sattel hat sich das Coboc Brooklyn FAT die Testbewertung Exzellent redlich verdient. Ich bin bisher kein agileres Singlespeed E-Bike hier bei uns im welligen Westerwald gefahren. Der Fahrspaß ist herausragend!

 

Die Vorteile des Coboc Brooklyn FAT

Besonders gut hat mir im Test gefallen:

  • mit lediglich 13,1 kg inkl. Motor und Akku eines der leichtesten E-Bikes überhaupt.
  • ein robuster und wahnsinnig starker Motor mit bis zu 500 W Leistung der von Coboc seit Jahren entwickelt und immer weiter verbessert wird. Dieser einzigartige Coboc-Antrieb unterstützt permanent stufenlos und sorgt für einen stets perfekten Schub auch im welligen Gelände. Da braucht man keine Schaltung!
  • der wartungsfreie Riemenantrieb, der eine perfekte Kraftübertragung garantiert.
  • ausgelegt als Singlespeed, also keine Schaltung und damit ideal für die Stadt oder in leicht welligem Terrain.
  • super attraktives Design, weshalb in meinen Augen ein sehr gutes Schloss Pflicht ist – sonst ist das Rad schnell geklaut.

Was in meinen Augen vom Hersteller verbessert werden könnte, aber keine Nachteile sind:

  • ich würde mir ein integriertes Fahrradschloss wünschen, das man optional dazu kaufen könnte. Auch könnten die Laufräder statt mit Schnellspannern optional mit solchen geliefert werden, die nur mit einem speziellen Schlüssel zu öffnen sind. Stichwort hierfür: Diebstahlschutz.
  • eine Abschließvorrichtung für den Fahrradhelm als Option wäre lobenswert. Diese kann man aber vom Fahrradhändler direkt bei Lieferung verbauen lassen.
  • Da man mit dem Coboc Brooklyn FAT sehr schnell unterwegs ist, wäre eine Option für die Stadt, wo man PKWs und Fußgängern ausweichen muss, sicherlich ein Bosch ABS System, das Coboc optional anbieten könnte.

Das Coboc Brooklyn FAT: der Steckbrief

Coboc war einer der ersten Hersteller, der 2014 eine sportlich-spaßige Alternative zu den E-Bikes herausbrachte, die für den Sonntag-Nachmittags-Ausflug von Senioren konzipiert waren und seinerzeit rund 5.000 Euro gekostet haben. Mit der Brooklyn Baureihe haben die Heidelberger Fahrradkonstrukteure jetzt ein optisch überaus reizvolles E-Bike entwickelt, welches für den Stadtverkehr wie geschaffen ist. Das Coboc Fahrrad ist zeitlos im Design, fährt sich hervorragend und ist solide sowie mit guten Komponenten verarbeitet. Der Rahmen ist aus 6000er Aluminium und somit recht steif, was dem Vortrieb hilft. Dennoch ist der Federungskomfort aufgrund der dicken Reifen gegeben. Zusammengefasst: Wertarbeit hält! Auch ältere Coboc Modelle verfallen bisher nicht deutlich im Preis. Ich erwarte dies auch für das Brooklyn FAT Modell.

Die Reifen auf dem Brooklyn FAT sind super

Beim Brooklyn FAT stehen die Reifen im Kontrast zum Rahmen. Während der Rahmen bis auf das Unterrohr geradezu zierlich ist, passend für ein elegantes Bike, sind die Schwalbe G-One Fat-Reifen mit einer Breite von 50 mm ein Statement. Und die Pneu haben ihre Berechtigung, denn so viel Gummi auf der Felge kommt selbst mit löchrigen Straßen prima zurecht, ohne dass es den Fahrer durchschüttelt. Besonders auf Kopfsteinpflaster machen sich die Reifen deutlich bemerkbar. Bei anderen Rädern habe ich oftmals ein Gefühl von Taubheit in den Händen, fahre ich auf einer Kopfsteinpflasterstraße. Nicht so beim Brooklyn FAT, wo definitiv die Reifen einen Großteil der Stöße und Vibrationen aufnehmen.

Die Laufräder in Kombination mit den Schwalbe Faltreifen bieten Dir also einen hohen Komfort und konnten im Test auf Asphalt und vor allem auch geschotterten Feldwegen überzeugen. Auch im nassen Frühjahr ist man sehr flexibel bei der Routenwahl und hat einen sicheren Halt auf dem Boden. Es empfiehlt sich dann aber Steckschutzbleche zu verwenden, damit man nicht vom aufspritzenden Regen benässt wird.

Leise und fast Wartungsfrei: der Riemenantrieb

Statt einer Kette wird beim Brooklyn FAT die Kraftübertragung von einem Riemenantrieb übernommen. Dieser arbeitet nahezu geräuschlos und erfordert kaum Wartung. Obendrein ist es ein Kinderspiel, einen ausgedienten Riemen nach vielen Kilometern auszutauschen. Durch den Verzicht auf eine Schaltung kann so Gewicht, Komplexität und Fehleranfälligkeit reduziert werden. Vor allem hat man aber mit einem Riemenantrieb unmittelbar Einfluß auf den An- und Vortrieb.

Der Riemenantrieb ist zudem sehr leise. Dies ist ein klarer Vorteil gegenüber einer Fahrradkette. So kann man die Natur deutlich mehr genießen. Wer das Geräusch der Reifen noch minimiert und Slicks aufzieht der wird mit dem Coboc auch aufgrund des sehr leisen Antriebs sehr entspannt unterwegs sein.

Im Test hat der Riemenantrieb für deutlich mehr Spaß gesorgt und trägt in Verbindung mit dem Coboc Motor wesentlich dazu bei, dass das Brooklyn FAT mein E-Bike Lieblingsrenner im Radstall ist.

coboc Brooklyn FAT Antrieb
Der Riemenantrieb des Coboc Brooklyn FAT

Einfach aber effizient: das Batteriesystem beim Brooklyn FAT

Beim Brooklyn Fat gibt es keine komplizierten Displays mit Menüs, Untermenüs und einer komplizierten Steuerung. Coboc regelt all dies mit einem Schalter und fünf unauffälligen LEDs. Die LEDs geben jederzeit über den Ladezustand des Akkus Auskunft – mehr braucht es auch nicht. Und unter dem Rahmenrohr findet sich ein einzelner, eingelassener Schalter. Mit dem lässt sich das E-Bike ein- und ausschalten, der Fahrmodus lässt sich wählen und sogar die Fahrradbeleuchtung ist damit schaltbar. Selbst mit klammen oder kalten Fingern nach einer langen Tour war es für mich kein Problem, diesen Schalter zu bedienen. Das hat Vorteile im Winter wo man trotz Handschuhe das Fahrrad einfach bedienen kann. Den Modus schaltest Du einfach am Rahmen, was auch im Winter mit Handschuhen problemlos funktioniert.

Gleich neben dem Schalter findet sich der Ladeanschluss. Dieser rastet magnetisch das Ladekabel ein. Zum Laden reicht eine haushaltsübliche Steckdose, über die der Akku mit seiner Kapazität von 380 Wh in 2 bis maximal 2,5 Stunden voll aufgeladen ist. Das Coboc Ladegerät ST 4A lädt im Test mit 4A Ladestrom und somit deutlich schneller als die gängigen 2A oder maximal 3A Ladegeräte anderer Hersteller. So ist Dein Rad auch auf der Arbeit oder bei dem Besuch von Freunden schnell wieder einsatzbereit und aufgeladen.

Die Batterie erlaubt im Test unter realistischen Bedingungen im leichte welligen Gelände eine sehr hohe Reichweite von rund 90 km, was auch mit dem leichten E-Bike und dem verlustfreien Antrieb zusammenhängt. Mehr dazu weiter unten im Beitrag (siehe Langstreckentest). Toll ist, dass der Akku keine Energie verbraucht, wenn er ausgeschaltet ist.

Das Coboc Brooklyn FAT per App einstellen

Du kannst deine Tour bequem vorbereiten, wenn du die Coboc App nutzt. Auf diese Weise kannst du bereits die Motorunterstützung und die Leistung des Motors anpassen, bevor die nächste Tour überhaupt begonnen hat. Da am Rad die kleinen LEDs kaum auffallen und alle Batterien im Unterrohr verborgen sind, sieht das Brooklyn FAT wie ein normales Standardfahrrad aus.

Permanente Unterstützung in optimaler Stärke: der Antrieb des Brooklyn FAT

Coboc hat einen eigenen Algorithmus entwickelt, um die Signale des Drehmomentsensors auszulesen. Das funktioniert nach meiner Erfahrung mit diesem E-Bike so gut, dass jederzeit eine Unterstützung mit genau der ausreichenden Kraft vorhanden ist. Zum Schluss des Testes stieg ich auf das Brooklyn FAT, mit der Gewissheit, dass mich der Antrieb auf optimale Weise unterstützen wird. Ich musste über Fahrstufen oder die Wahl eines Fahrmodus nicht einmal mehr nachdenken.

Optimale Unterstützung heißt beim Brooklyn FAT auch, dass der Motor bei der permanenten Hilfe maximal 250 W leistet. Beim Anfahren oder Überholen können aber kurzzeitig bis zu 500 W erzeugt werden, was ein echter Schub ist, wie sich im Test gezeigt hat. Wer in der Stadt unterwegs ist und oft an Ampeln oder sonstwo halten muss, der sollte die Leistung für die Anfahrt etwas reduzieren. Unsere Tests mit dem Brooklyn FAT haben nämlich auch gezeigt, dass häufiges Anfahren eindeutig zu Lasten der Reichweite geht.

Der Motor als Herzstück des Brooklyn FAT ist eine bemerkenswerte Eigenentwicklung der Coboc Ingenieure. Man merkt nicht, wie bei Bosch und anderen Antrieben, dass der Motor zwischen den unterschiedlichen Unterstützungsstufen hin- und her schaltet. Es ist sehr angenehm, dadurch keine wechselnden Unterstützungsstufen im Berg oder beim Fahren gegen den Wind zu haben. Die Motorunterstützung ist also stufenlos!

coboc Brooklyn FAT Riemenantrieb
kein Verschleiß auch nach vielen Kilometern mit dem Brooklyn FAT E-Bike

Der Langstreckentest mit dem Brooklyn FAT

Coboc gibt für das Brooklyn FAT eine Reichweite von 75 bis 110 km an. Zugleich wird betont, dass sich die tatsächliche Reichweite durch verschiedene Faktoren beeinflussen lässt, darunter beispielsweise die gewählte Unterstützungsstufe, die Beladung des Rades sowie die Charaktereigenschaften der Strecke. Ich wollte es in unserem Test genauer wissen, weshalb wir einen Tourenplan mit verschiedenen Strecken und unterschiedlicher Beladung ausgearbeitet haben. Die Tests haben wir bei rund 15 Grad Außentemperatur gemacht – im Sommer sollte die Reichweite sich leicht erhöhen.

Tour 1: Das mit 122 kg Gesamtgewicht überladene Brooklyn FAT erreicht auf einer leicht hügeligen Strecke immerhin noch 54 km, bevor die LEDs anzeigen, dass der Akku leer ist.

Tour 2: Fahrer mit 87 kg Körpergewicht und eine Strecke mit drei Berganfahrten über 750 Höhenmeter sorgen nach 66 km für einen leeren Akku.

Tour 3: Meine Tochter mit 52 kg Körpergewicht bricht den Langstreckenrekord auf einer weitgehend ebenen Route, denn sie erreicht tatsächlich 114 km am Rhein entlang.

Tour 4: Bei einer Tour, vorzugsweise auf unbefestigten Wald- und Feldwegen und bei einem Gesamtgewicht von rund 94 kg geht dem Akku nach beachtenswerten 78 km die Energie aus.

 

Mein Testergebnis zum Coboc Brooklyn FAT

Das Brooklyn FAT ist ein erstklassiges Bike, welches insbesondere für den Stadtverkehr wie geschaffen ist. Es ist extrem leicht und kann so schnell eine Treppe hinunter in den Fahrradkeller getragen werden. Mit seinem coolen Design ist das Brooklyn FAT ein echter Hingucker, weshalb sehr gute Sicherheitssysteme quasi zwangsläufig erforderlich sind. Die Reichweite dieses E-Bikes ist absolut akzeptabel, zumal sich der Akku durch das Schnellladegerät binnen kürzester Zeit nachladen lässt. Faszinierend ist der Antrieb, der dem Fahrer immer die nötige Kraft bereitstellt, um ein Optimum an Fahrdynamik zu erreichen.

Das Brooklyn FAT garantiert einen extrem hohen Fahrspaß durch einen genialen, einzigartigen Antrieb und Motor sowie eine perfekt darauf abgestimmte Geometrie des Rades bei guten Komponenten.

On Top lässt sich dieses E-Bike obendrein kinderleicht bedienen, wodurch wieder einmal bewiesen ist, dass manchmal weniger mehr ist. Aufgrund der Gesamtkonzeption des Brooklyn FAT empfehle ich dieses E-Bike uneingeschränkt für Einsteiger und versierte E-Biker gleichermaßen.

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