Es ist geschafft. Ich habe meine SRAM Red 22 Gruppe jetzt am Scott CR1 verbaut und die erste Probefahrt mit der neuen Schaltgruppe hinter mir. Zugleich ist es mein erster Wechsel von Shimano zu SRAM. Bisher fuhr ich an diesem Rennrad eine komplette Shimano 105 Gruppe. An einem anderen habe ich eine Ultegra / 105 Mischung. Es liegen Welten zwischen diesen Gruppen und der SRAM Red 22.
Inhaltsverzeichnis
Warum die SRAM Red 22
Ich habe lange gesucht und mir Campagnolo, Shimano und SRAM im Detail angeschaut. Viele Rezensionen gelesen und mir überlegt, was ich eigentlich benötige. Die heutigen Produkte haben ja bei manchen Herstellern schon elektronische Unterstützung. Das brauche ich nicht.
FĂĽr was nutze ich mein Rennrad? FĂĽr Langstrecken ab 150 km bis hin zu 500 km Touren. Da sind meine AnsprĂĽche an eine Schalt- und Bremsgruppe etwas anders als bei vielen Kurzstrecken-Fahrern.
Zur Auswahl stehende Gruppen
- Shimano Dura Ace
- Campagnolo Super Record
- SRAM Red 22
Keine Frage, alle drei Gruppen sind sehr gut und führend in Wettkämpfen. Die Entscheidung liegt wirklich im Detail und mein Detail bezieht sich ganz eindeutig auf die Ergonomie.
Brems- und Schaltgriffe der SRAM Red 22 sind fĂĽr meine BedĂĽrfnisse die besten. In ihrer Form absolut praktisch. Sicher zu greifen und sehr angenehm im Durchzug. Gangwechsel mit dem Double Shift System sind fĂĽr mich eine Umstellung gewesen die ich schnell lernte.
Als Langstreckenfahrer bin ich sehr auf Ergonomie und Komfort aus. Viele Rezensionen anderer Fahrer und Gespräche mit diesen haben meine Entscheidung zur Red 22 bekräftigt. Von der Schaltung allein sollen sich alle drei Gruppen auf Augenhöhe begegnen. Die SRAM jedoch die beste Ergonomie liefern.
SRAM Red 22 Gruppe in der Praxis
Nachdem die SRAM Red 22 innerhalb einiger Stunden in der Radmanufaktur angebaut wurde und meine alte Shimano 105 den Weg in den Karton fand, konnte ich nun schon die ersten Kilometer mit der neuen Gruppe fahren.
Double Shift Schaltsystem
Die Schaltung ist anfangs ungewohnt. Zum einen weil es ein Double Shift ist und zum anderen weil die Handbewegung richtig kurz ist. Geschaltet wird hoch und runter nur noch in eine Richtung und nur am gleichen Hebel. Also nicht mehr das lästige Betätigen der Bremshebel für einen leichteren Gang. Kurzes Antippen sorgt für einen schwereren Gang und etwas weiter Drücken bringt mich wieder in leichte Gänge.
Ich konnte mich nach wenigen Kilometern aber bereits drauf einstellen und finde es nun normal. Die dezente Schräglage der Bremsgriffe nach außen sorgt für eine gute Ergonomie und auch die Länge der Bremsgriffe ist praktisch. Bremsen im Unterlenker funktioniert gut. War für mich vorher nicht so richtig möglich weil ich in komfortabler Position fahre und die 105er Griffe zu kurz waren.
Bremskraft richtig dosieren
Lange Bremshebel sorgen für einen geringen Kraftaufwand und maximale Bremsleistung. Wir Rennradfahrer wollen spät und kräftig bremsen ohne stehende Räder zu erleben. Die Dosierung ist deshalb sehr wichtig. Mit der mechanischen SRAM Red 22 Bremse habe ich vom leichten Bremsvorgang bis zum kräftigen Bremsmanöver immer ein sicheres Gefühl für mein Fahrrad. Die Bremsbacken greifen direkt zu und lassen sich dann stufenlos dosieren. Theoretisch könnte ich den Bremshebel bis an den Lenker ziehen. Praktisch vermeide ich das. ;-)
Rechte und linke Bremsbacken können getrennt voneinander eingestellt werden. So auch der jeweilige Abstand zur Felge. Jedes Schleifen wird vermieden und die Abstände beider Bremsbacken zur Felge können exakt aufs gleiche Maß gebracht werden. Dadurch entsteht von keiner der beiden Seiten ein ungleicher Bremsdruck.
SRAM Red 22 Compact Kurbel
Ich entschied mich für die Version 172,5 mm. Dadurch ist die Kurbel in der Länge identisch der vorherigen Shimano 105 und ich muss die Sattelhöhe etc. nicht verändern. Es ist eine Kurbel aus Carbon und sie kommt gerade so an die 600 g ran. Genial an der Kurbel in Kombination mit dem SRAM Yaw-Umwerfer ist die Tatsache, nun keinerlei Schaltkombination mehr auslassen zu müssen. Ich kann jedes Blatt vorne mit dem hinten kombinieren. Ohne dabei ein Schleifen zu haben. Praktisch die volle Brandbreite die SRAM mir hier bereitstellt. Über Kreuz schalten ohne der Kette oder dem Umwerfer zu schaden.
Gefahren wird bei mir die Version der 50 und 34 Zähne. Hinten fahre ich eine Kassette mit 11-25 Zähnen. In dieser Kombination bin ich gut für Anstiege ausgerüstet und kann auch Abfahrten in anständigem Tempo genießen.
Auf der Langstrecke wollte ich keinen zu großen Kompromiss und bin deshalb die sichere Wahl eingegangen. Besonders zum Ende der Touren merke ich jeden kleinen Anstieg in den Muskeln und bin froh in die leichten Gänge gehen zu können. Vorher fuhr ich eine ziemlich ausgereizte U19 Übersetzung und fand es zwar „toll“ aber oft auch zu heftig für mich.
Fazit
Mein Scott CR1 fährt sich mit der SRAM Red 22 Gruppe deutlich anders und besser als mit der soliden Shimano 105. Der Umbau hat sich für mich gelohnt und ich würde es wieder tun. Schnellere Schaltvorgänge und vor allem ohne Geräusche. Das komplette Fahren funktioniert jetzt fast lautlos. Farblich passt die Red 22 natürlich super zum Rennrad.
Ebenfalls gewechselt habe ich das Lenkerband und die Laufräder. Werde ich die Tage noch etwas dazu schreiben. Habe jetzt flache Felgen für Langstrecken und bin mit beiden Laufrädern bei etwa 1400 g statt vorher 2000 g.
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