Ich habe mehrere Monate das VAKOLE Q20 Fatbike Fully E-Mountainbike getestet und diesmal an einem besonderen Ort – Schweden, Göteborg. Dabei habe ich es sowohl im alltäglichen Straßenverkehr als auch auf langen Touren genutzt, um die hohe Reichweite zu bestätigen. Das Fahrrad hat mich bis ans Meer gebracht und überzeugt in voller Länge für Ausflugsfahrten und Touren.
Das Wichtigste in Kürze
- Beeindruckendes Design, das an ein kleines Motorrad erinnert
- Robuster und stabiler Aufbau
- Einfacher Zusammenbau in ca. 60 Minuten
- 48V / 750W Motor mit 25 km/h Höchstgeschwindigkeit
- Zwei 48V 20Ah Samsung Akkus für eine Reichweite von bis zu 170 km
- Ideal für Touren und Offroad-Abenteuer, weniger geeignet für Stadtverkehr
Inhaltsverzeichnis
Erster Eindruck und Aufbau
Als ich das VAKOLE Q20 erinnert mit seinem Design stark an ein kleines Motorrad und wirkt auf den ersten Blick sehr robust. Der Aufbau war überraschend einfach und dauerte etwa 60 Minuten. Ich habe das Bike alleine zusammengebaut. Das notwendige Werkzeug und eine klare Bedienungsanleitung sind Lieferumfang enthalten. Besonders angenehm war es, dass alles perfekt gepasst hat und keine zusätzlichen Anpassungen notwendig waren.
Technische Daten und Ausstattung
Gangschaltung
Das Bike ist mit einer 7-Gang-Shimano-Schaltung ausgestattet, die für unterschiedliche Geländetypen geeignet ist. In meiner Praxis nutzte ich die Gangschaltung allerdings kaum, da ich meistens den Gashebel bevorzuge. Besonders auf den hügeligen Wegen rund um Göteborg find ich es einfacher, den Motor arbeiten zu lassen.
Display
Das Smart-LCD-Farbdisplay ist ein echtes Highlight. Es ist bei jedem Wetter gut ablesbar, sei es in strahlendem Sonnenschein oder bei Dunkelheit. Die Bedienung ist intuitiv und einfach und kann zur Not im Handbuch nachgelesen werden. Während meiner Fahrten durch die schwedische Landschaft konnte ich alle wichtigen Informationen wie Geschwindigkeit, Akkustand und zurückgelegte Strecke ablesen.
Gepäckträger
Leider hat das VAKOLE Q20 keinen Gepäckträger, was bedeutet, dass ich keine Körbe oder Fahrradtaschen anbringen kann. Das ist etwas unpraktisch, wenn man wie ich häufig Dinge transportieren muss oder auf Fahrradreisen ist. Als ich das Bike auf dem Weg zur Arbeit nutzte, musste ich meinen Rucksack tragen, was auf längeren Strecken etwas unangenehm sein kann. Für meine Fahrradreisen habe ich eine gute Alternative gefunden, auch wenn ich so weniger Zeug mitnehmen kann. Ich trage einen normalen Wanderrucksack und stelle ihn so ein, dass er beim Tragen auf dem Sattel aufliegt, wodurch kein Gewicht auf meinen Schultern lastet. Allerdings muss ich so aber auch mein Zelt, Schlafsack und weitere Campingausrüstung am Rucksack befestigen.
Motor
Der 48V / 750W Hinterradnabenmotor ist extrem leistungsstark und ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 25 km/h. Besonders beeindruckend fand ich die schnelle Beschleunigung. Wenn ich Gas gebe, setzt der Motor fast sofort ein.
Rahmen
Der Rahmen des Bikes ist nicht nur robust, sondern sieht auch edel aus. Die Motorradoptik zieht viele Blicke auf sich, und die Farbgestaltung ist wirklich gelungen. Mehrmals wurde ich unterwegs gefragt, ob es sich bei meinem Bike um ein Motorrad handelt.
Räder und Reifen
Die 20 x 4,0″ dicken und sehr robusten Reifen sind ideal für jedes Gelände geeignet. Ob ich nun durch den Wald oder über Schotterwege gefahren bin, die Reifen haben stets hervorragende Traktion geboten. Auch an der steinigen schwedischen Küste sind die Reifen praktisch und geben einem guten Halt. Einmal hatte ich einen Platten und musste feststellen, dass ein neuer Schlauch am besten im Internet oder im Fahrradladen zu besorgen sind.
Bremsen
Die KTET-Hydrauliköl-Scheibenbremsen sind zuverlässig und bieten starke Bremsleistung. Selbst bei regnerischem Wetter – was in Göteborg dann doch häufiger vorkommt – konnte ich mich stets auf die Bremsen verlassen. Vor allem bergab fand ich es wichtig, da man mit relativ viel Gewicht mit über 25km/h fahren kann und so der Bremsweg auch etwas länger ist.
Federgabel
Die Vorder- und Hinterradaufhängung ist sehr gut und hilft, das schwere Bike auch bei Fahrten über Bordsteine komfortabel zu fahren. Als ich über Bordstein fahre, merke ich schon, wie gut die Federung die Erschütterung abgefedert hat. Auch im Gelände kann man dank der dicken Reifen und der Federung über größere Stämme oder auch mal Steine fahren. Jedoch „wumst“ das Fahrrad auch ganz gut, da es dann doch mit viel Gewicht in die Federn drückt.
Sattel
Der Sattel ist ein echtes Highlight. Er ist sehr groß und komfortabel, sodass sogar zwei Personen darauf Platz finden. Für lange Touren und Outdoor-Abenteuer ist dies ideal. Ich würde es schon fast einen richtigen Sitz nennen, da man wirklich gut gepolstert auf einer großen Fläche aufsitzt. Wenn man nicht zu zweit auf dem Bike fährt, kann man so auch gut nach vorne oder hinten rutschen und bei längeren Touren die Sitzposition wechseln.
Beleuchtung
Die Beleuchtung des Bikes erinnert stark an ein Motorrad, besonders die große Frontleuchte, die sehr hell ist und für gute Sichtbarkeit sorgt.
Motorleistung
Der Motor des VAKOLE Q20 ist ein echtes Kraftpaket. Mit einem 48V / 750W Hinterradnabenmotor ausgestattet, bietet das Bike eine beeindruckende Leistung. Besonders positiv fiel mir auf, wie schnell und kraftvoll der Motor nach dem Betätigen des Gashebels anspringt. Der Motor ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h, was mehr als ausreichend ist, um zügig und sicher voranzukommen.
Reichweite und Akku
Die Reichweite des VAKOLE Q20 ist beeindruckend. Mit den zwei 48V 20Ah Akkus erreiche ich im Assistenzmodus bis zu 150 Kilometer. Laut Hersteller sollen sogar 170 Kilometer drin sein, was vermutlich optimale Bedingungen voraussetzt. In Göteborg ist es häufig sehr windig und es gibt viele Hügel, was alles andere als optimale Bedingungen darstellt. Trotzdem sind 150 Kilometer einfach krass viel! Weder das von mir getestete Lankeleisi, DUOTTS oder ENGWE schaffen so viel. Diese sehr hohe Reichweite machen das Bike ideal für lange Touren, auch wenn es durch die zwei Akkus recht schwer ist. Ich habe die Reichweite auf einer langen Fahrt entlang der Küste von Göteborg bis nach Saltholmen häufiger ausgenutzt und musste zwischendrin nicht einmal den Akku laden.
Langzeiterfahrungen
Nach mehreren Monaten mit dem Rad in Schweden kann ich sagen, dass das VAKOLE Q20 ein tolles Bike ist, das sich besonders für Touren und Offroad-Abenteuer eignet. Es erinnert an das Lankeleisi aufgrund der dicken Reifen und der vielseitigen Einsatzmöglichkeiten im Outdoor-Bereich. Ein echtes Highlight war für mich der Sattel und das ich eine weitere Person hinten mitnehmen kann.
Stadtverkehr und Alltag
Im Stadtverkehr fand ich das Bike ehrlicherweise weniger optimal. Es nimmt viel Platz ein und ist weniger wendig, was besonders auf den schmalen Fahrradwegen in Göteborg auffällt. Es war mir schon fast unangenehm, wenn der Gegenverkehr kam und er kaum an mir vorbeigekommen ist und teilweise anhalten musste. Das ist aber nur meine Schlussfolgerung für Göteborgs Fahrradwege. Auch hatte ich zu Beginn Situationen, wo ich eine schärfere Kurve nehmen musste und die Pedale am Boden gekratzt hat. Das fand ich natürlich etwas ärgerlich, habe mich aber mittlerweile dran gewöhnt, dass ich mit dem VAKOLE einfach nicht so scharfe Kurven fahren kann. Auf breiteren Wegen ist es hingegen problemlos zu fahren, unabhängig vom Untergrund. Auch die große Größe und das Gewicht des Bikes machen es schwieriger, schnell und sicher durch den Stadtverkehr zu navigieren, da man sich doch eher wie ein kleiner Motorradfahrer fühlt. Grundsätzlich kann man damit auch auf der Straße fahren und hat das Platzproblem auf dem Radweg nicht mehr.
Für den schnellen Alltag finde ich es nur teilweise geeignet. Natürlich kann man damit Einkaufen fahren, aber die Einkäufe nach Hause schleppen muss ich dann doch selber. Fahrradtaschen oder Korb sind bei dem VAKOLE eine Fehlanzeige, wodurch dann doch wieder Rucksack ran halten müsste. Hier bleibe ich dann doch eher beim ENGWE und fahre damit zum Einkaufen.
Touren und Gelände
Dank der robusten Reifen sind Steigungen und Geländefahrten kein Problem. Das Bike nimmt Steigungen mühelos, jedoch muss man sich an das schwerere Fahrgefühl gewöhnen. In unebenem Gelände und auf Schotterwegen zeigt das VAKOLE Q20 seine wahre Stärke und bietet eine stabile und komfortable Fahrt. Am besten geeignet ist das Bike meiner Meinung nach für Touren, Ausflüge und lange Reisen. Vor allem wegen der hohen Reichweite kann man ruhig auch mal weiter weg fahren und muss sich nicht so schnell sorgen machen, die Akkus laden zu müssen. Vor allem Ausflüge zu Zweit gehen mit dem VAKOLE hervorragend.
Vor- und Nachteile im Überblick
Vorteile:
– Hohe Reichweite dank zwei starker Akkus
– Robustes und ansprechendes Design
– Große und komfortable Sitzfläche
– Leistungsstarker Motor
– Ideal für Touren und Offroad-Fahrten
Nachteile:
– Weniger geeignet für den Stadtverkehr
– Keine Möglichkeit, Gepäcktaschen anzubringen
– Relativ schwer
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