
Im Radsport dreht sich vieles um Zahlen: Geschwindigkeit, Puls, Kilometer – aber welche Zahl sagt wirklich etwas über die Leistung aus? Für mich ist die Antwort klar: Watt.
Das Training mit einem Leistungsmesser hat mein Verständnis von effektiven Einheiten komplett verändert. Ich möchte dir zeigen, wie es funktioniert, worauf du achten musst und für wen es sich wirklich lohnt.
Inhaltsverzeichnis
Warum Watt besser als Puls und Tempo ist
Ich habe lange mit Puls trainiert – und war oft frustriert. Der Puls reagierte träge, besonders bei kurzen Anstiegen oder Intervallen. Auch das Tempo ist kein verlässlicher Wert – Gegenwind oder Steigung verfälschen jede Einheit.
Mit einem Leistungsmesser bekommst du einen objektiven Blick auf deine tatsächliche Leistung – in Echtzeit. Es war für mich ein Gamechanger.
Ein Training auf einem neuen Level
Ich war überrascht, wie viel sich durch die Wattmessung verändern lässt. Oft fühlte ich mich während der Fahrt gar nicht so stark – doch die Auswertung zeigte, dass ich überdurchschnittlich performt hatte. Genau dafür lohnt sich ein Leistungsmesser.
Besonders in Wettkämpfen hilft mir das: Ich kann meine Leistung konstant abrufen und breche nicht plötzlich ein.
Vorteile des Trainings mit Leistungsmesser
- Sofortige Erkennung von Fortschritt oder Leistungseinbruch
- Gezielte Trainingssteuerung möglich
- Unabhängigkeit von äußeren Einflüssen wie Wind oder Streckenprofil
- Training Stress Score (TSS) messbar
- Ideal für Intervalltraining und Wettkämpfe
- Sofortige Leistungsanzeige, keine Verzögerung wie beim Puls
Ist ein Leistungsmesser fĂĽr dich sinnvoll?
Wenn du rein zum Spaß fährst und keine Trainingsziele verfolgst, brauchst du keinen Leistungsmesser. Die Geräte sind nicht ganz günstig, und die Auswertung braucht Erfahrung.
Aber: Wenn du dich gezielt verbessern willst, vielleicht sogar an Rennen denkst – dann lohnt sich die Investition. Ich nutze meinen Leistungsmesser, um genau zu analysieren, wo ich stehe – und wo noch Luft nach oben ist.
Mehr zum Einstieg in die Watt-basierte Trainingssteuerung findest du auch in meinem Beitrag ĂĽber das Training nach Watt.

So bestimmst du deinen Wattwert pro Kilo Körpergewicht
Ich habe den Klassiker genutzt: 20 Minuten so viel wie möglich treten, nach einem guten Warm-up. Danach ziehst du 5 % vom Durchschnittswert ab – das ergibt deine FTP.
Dann teilst du die Wattzahl durch dein Körpergewicht – und bekommst einen Wert, der deine Leistung vergleichbar macht. Profis liegen bei 6 W/kg, Freizeitfahrer eher bei 2–3.
Wie du deinen Trainingsbereich berechnest
Angenommen, deine FTP liegt bei 250 W – ziehst du 5 % ab, bist du bei ca. 238 W. Daraus ergeben sich folgende Trainingszonen:
- 56–75 %: Ausdauertraining
- 76–90 %: Tempoeinheiten
- 91–105 %: Laktatschwelle
- 121–150 %: Anaerober Bereich
Ich nutze diese Zonen, um mein Training gezielt zu strukturieren – und habe damit die besten Ergebnisse erzielt.
Fazit – ein Tool für ambitionierte Fahrer
FĂĽr Hobbyradler ist der Leistungsmesser sicher keine Pflicht. Aber fĂĽr ambitionierte Sportler ist es das sinnvollste Werkzeug, um Fortschritte messbar und Training planbar zu machen.
Wenn du bereit bist, dich mit deinen Daten auseinanderzusetzen und wirklich gezielt zu trainieren, empfehle ich dir den Einstieg – idealerweise mit einem der getesteten Geräte aus meinem Powermeter Test.
Wichtig: Pausen bleiben Pflicht. Die beste Leistung entsteht nicht im Training, sondern in der Regeneration.
Also: Wattmesser ja – aber mit Köpfchen.
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