Bikepacking ist nicht einfach nur eine Art, Urlaub zu machen oder die Natur zu erkunden – es ist eine Lebensart. Die Kombination aus Freiheit, Selbstständigkeit und einem Hauch von Abenteuer lässt mich und viele andere immer wieder aufs Neue die Straßen, Trails und abgelegenen Wege mit dem Fahrrad erkunden. Doch was macht Bikepacking so einzigartig?
In diesem Beitrag will ich Dir einen umfassenden Einblick in die Welt des Bikepacking geben. Dabei gehe ich auf Ausrüstung, Routenplanung und die persönliche Erfahrung beim Bikepacking ein. Besondere Tipps für Anfänger sind ebenfalls dabei, ebenso wie ein Gedanke zum Thema Nachhaltigkeit. Und vielleicht möchtest Du am Ende selbst gleich loslegen und die nächste Reise planen. Einige Tipps erhältst Du bald auch auf unserem YouTube Kanal.
Inhaltsverzeichnis
- Die Essenz des Bikepacking: Warum es so besonders ist
- Bikepacking und Nachhaltigkeit
- Ausrüstung: Was Du beim Bikepacking wirklich brauchst
- Die Wahl des richtigen Bikes
- Routenplanung: Vorbereitung ist alles
- Bikepacking für Anfänger: Tipps für die erste Tour
- Die Vor- und Nachteile des Bikepacking
- Fazit: Bikepacking – Abenteuer mit Herz und Seele
Die Essenz des Bikepacking: Warum es so besonders ist
Bikepacking ist nicht einfach nur Radfahren. Es ist eine Kombination aus Fahrradtour und Camping, bei der Du alles, was Du brauchst, auf dem Fahrrad transportierst. Für mich bedeutet das nicht nur die Freiheit, jederzeit einen Stopp einlegen zu können, sondern auch eine Rückkehr zum Wesentlichen. Mit jedem Bikepacking-Abenteuer lerne ich, weniger Dinge als nötig anzusehen und den Moment mehr zu schätzen.
Bikepacking hat die besondere Fähigkeit, Menschen mit der Natur und mit sich selbst zu verbinden. Diese intensive Erfahrung hat mich schon mehrfach überrascht – sei es auf den Waldwegen rund um Vettelschoss oder bei Übernachtungen unter dem Sternenhimmel im Nirgendwo.
Eine besondere Art des Bikepackings ist das Workpacking. Hier geht es darum den Arbeitsplatz mobil zu gestalten – und dies mit dem Fahrrad. Gunnar Fehlau hat ein Jahr lang in 2023 eine Workpacking Tour gemacht und hierzu auch ein interessantes Buch geschrieben.
Bikepacking und Nachhaltigkeit
Ein Aspekt, den ich persönlich beim Bikepacking sehr schätze, ist die Nachhaltigkeit. Der geringe ökologische Fußabdruck macht es zu einer besonders umweltfreundlichen Reiseform. Durch den Verzicht auf Flüge oder Autofahrten und die Möglichkeit, lokale Ressourcen wie Wasserquellen zu nutzen, kann Bikepacking ein Weg sein, die Welt achtsam zu erkunden.
Falls Dich das Thema interessiert, findest Du hier mehr Informationen zum Bikepacking.
Ausrüstung: Was Du beim Bikepacking wirklich brauchst
Die richtige Ausrüstung ist beim Bikepacking entscheidend. Hier spielt das Gewicht eine große Rolle – jedes Gramm, das Du einpackst, wirst Du schließlich auf langen Distanzen spüren. Hier sind einige Grundausstattungen, die sich meiner Erfahrung nach auf meinen Touren als unverzichtbar herausgestellt haben:
Bikepacking-Taschen
Eine gute Packorganisation ist essenziell. Rahmentaschen, Lenkertaschen und Satteltaschen sind ideale Begleiter, um das Gewicht gleichmäßig auf dem Rad zu verteilen. Die meisten Modelle sind wasserdicht und speziell für den Bikepacking-Einsatz konzipiert. Da ich sehr viel mit dem Fahrrad unterwegs bin, habe ich hier die passenden Fahrradtaschen getestet.
Ultraleichte Schlafausrüstung
Ein leichter Schlafsack und eine faltbare, selbst aufpumpende Isomatte haben sich bei meinen Touren bewährt. Ich persönlich bevorzuge auch ein kleines Tarp, um flexibel bei jedem Wetter übernachten zu können. Ich bin bisher mit Outwell und Decathlon ziemlich gut gefahren. Achte bei einem Zelt unbedingt auf die Wassersäule bei der es maximal noch trocken bleibt. Hier empfehle ich Dir eine Wassersäule von 10.000mm, denn so bleibst Du im Zelt auch bei Regenwetter mit starkem Seitenwind trocken.
Minimalistisches Kochset
Nichts geht über eine warme Mahlzeit nach einem langen Tag im Sattel. Mit einem kleinen Gaskocher und einem kompakten Topfset habe ich auf meinen Touren immer gut auskommen können. Wasseraufbereitungstabletten sind ebenfalls ratsam, um unterwegs Wasserquellen nutzen zu können. Im westlichen Europa ist dies nicht zwingend erforderlich, da hier die Trinkwasserqualität ausreichend hoch ist.
Die Wahl des richtigen Bikes
Ein Gravelbike oder Hardtail-Mountainbike eignet sich für die meisten Bikepacking-Touren. Die robusten Rahmen und breiten Reifen geben Stabilität auf unwegsamem Gelände. Ich selbst habe gute Erfahrungen mit meinem Gravelbike gemacht (eigentlich ein Crosser, da es bei Anschaffung in 2007 den Begriff Gravel noch nicht in der Radsportszene gab), das sowohl auf Schotter- als auch auf Asphaltstrecken eine starke Leistung zeigt. Wichtig ist, dass das Fahrrad Komfort und Zuverlässigkeit bietet. Denn auch bei Bikepacking-Abenteuern gilt: Nichts ist schlimmer als eine Panne in der Wildnis ohne Werkzeug und Ersatzteile.
Auch die Wahl der Bereifung spielt eine große Rolle. Hier solltest Du je nach Gelände einen passenden Mantel auf Deinen Laufradsatz aufziehen. Ich habe hier auf dem Crosser Continental Terra Hardpack Gravel Faltreifen in 50mm Breite. Diese bieten einen hohen Pannenschutz bei niedrigem Rollwiderstand.
Routenplanung: Vorbereitung ist alles
Die Routenplanung ist beim Bikepacking essenziell, vor allem wenn Du die Zivilisation für einige Tage hinter Dir lässt. Ich nutze Apps wie Komoot und Strava, um die besten Trails und Strecken zu finden, die fernab vom Hauptverkehr liegen. Dabei achte ich immer darauf, ausreichend Wasserquellen und Übernachtungsmöglichkeiten in die Planung einzubeziehen.
Wenn Du keine Ideen für eigene Strecken hast, dann schaue unbedingt einmal hier bei Bikepacking.com nach guten Inspirationen. Überall in Europa aber auch auf anderen Kontingenten gibt es herausragende Strecken von denen ich auch einige auf meiner persönlichen Bucket Liste habe, wie vor allem in Island, Schottland und Norwegen.
Bikepacking für Anfänger: Tipps für die erste Tour
Wenn Du noch nie auf einer mehrtägigen Radtour unterwegs warst, gibt es einige Dinge, die Du beachten solltest:
- Plane kurze Tagesetappen: Überfordere Dich nicht gleich bei der ersten Tour. Plane kürzere Strecken, die Du sicher bewältigen kannst. Im Zweifel kannst Du immer noch ein Stück an den Tag dran hängen oder eine
- Teste Deine Ausrüstung vorher: Mach ein Wochenende lang eine Probetour. So kannst Du testen, ob Deine Packtaschen gut halten und das Gewicht für Dich machbar ist. Ideal ist es auch hierbei mindestens eine Übernachtung durchzuführen.
- Bereite Dich auf das Wetter vor: Die Natur kann unberechenbar sein. Ein leichter Regenschutz und warme Kleidung sind Pflicht, auch wenn die Wettervorhersage gut aussieht.
- Nimm genügend Proviant mit: Gerade bei abgelegenen Strecken ist es wichtig, ausreichend Verpflegung dabeizuhaben. Ich bevorzuge energiedichte Snacks wie Nüsse, Trockenfrüchte und Energieriegel. Um Lebensmittel zu kaufen, solltest Du auch Bargeld dabei haben, denn oft werden vor allem in Deutschland keine Kartenzahlungen akzeptiert.
Die Vor- und Nachteile des Bikepacking
Vorteil | Nachteil |
---|---|
Freiheit und Flexibilität | Mehr körperliche Anstrengung |
Verbindung zur Natur | Erfordert gute Planung |
Nachhaltigkeit | Wetterabhängigkeit |
Entschleunigung | Begrenzter Komfort |
Fazit: Bikepacking – Abenteuer mit Herz und Seele
Bikepacking ist mehr als nur ein Trend – es ist eine Einladung, die Welt auf eine neue Art zu entdecken. Für mich ist jede Tour eine persönliche Herausforderung, aber auch ein Gewinn. Die Mischung aus Sport, Erholung und Naturgenuss ist einzigartig und bringt eine Tiefe in mein Leben, die schwer in Worte zu fassen ist. Ob Du nun mit dem Gedanken spielst, die erste Tour zu wagen oder schon Erfahrungen gesammelt hast: Bikepacking bietet immer etwas Neues und Inspirierendes.
Probier es aus – es könnte eine Reise sein, die Dich in vielerlei Hinsicht bereichert. Hinterlasse Deine Erfahrungen in den Kommentare. Ich kann mir auch vorstellen, dass ich interessante Reisen im YouTube Kanal vorstelle.
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