Brockentour 2015 mit Zweirad Riese

Gipfelfoto Brocken 2015
Gipfelfoto Brocken 2015

In zwei Etappen ging es am 15. / 16.08.2015 mit dem Tourenteam vom lokalen Fahrradfachhandel, Zweirad Riese, hinauf auf den Brocken. 120 km und 75 km waren insgesamt zu bewältigen. Neben einer Menge Spaß standen auch Teamgeist und sportliche Herausforderungen ganz oben auf dem Programm.

Als Mitglied im Verein „White-Rock e.V.“ schloss ich mich am besagten Wochenende dem Tourenteam vom Fahrradhandel „Zweirad Riese“ an, um den Brocken zu erklimmen. Insgesamt waren 195 km zu fahren, die auf zwei Tage zu 120 und 75 km aufgeteilt wurden.

Die Vorbereitung auf die Tour verlief kurz und bestand nur aus dem Packen von Zelt, Isomatte und Schlafsacke, sowie meinem Rucksack mit Regensachen.

Tag 1: zum Fuß des Brockens

06:30 Uhr klingelt mein Wecker. Es ist Samstag, eigentlich der perfekte Tag zum Ausschlafen. Stattdessen lade ich mein Gepäck und das Mountainbike in mein Auto und begebe mich nach Weißenfels.

Dort angekommen, treffe ich auch schon auf meine ersten Mitstreiter. Alles mir bekannte Gesichter aus dem Vereinsleben. Noch eben frisches Öl auf die Kette, den Luftdruck der Reifen ein letztes Mal kontrollieren und dann bin ich bereit.

Weißenfels Marktplatz kurz vor 8 Uhr
Weißenfels Marktplatz kurz vor 8 Uhr

08:00 Uhr, der Start. Uwe, Inhaber von Zweirad Riese, gibt allen Teilnehmern eine letzte Einweisung für die Tour und sorgt für eine faire Aufteilung der Teilnehmer in zwei Gruppen. Gefahren wird in einer sportlichen und einer gemütlichen Gruppe. Ich entschied mich für die sportliche Variante, auch wenn ich im Vorfeld genau das Gegenteil geplant hatte.

Und los geht’s. Ziel ist für beide Gruppen die Wolfsmühle in Rodishain, einem beschaulichen Dorf bei Rottleberode. Da ich in der sportlichen Gruppe fuhr, sollte die Tour bis zum Ziel eigentlich nicht zu lange dauern. Es geht von Freyburg übers Burgholz vorbei am Schloss Neuenburg bis zur Unstrut. Zwischendurch sind den ganzen Tag über immer Pausen eingeplant.

Brockentour 2015 1.Tag
Brockentour 2015 1.Tag

Kurz nach Erreichen der Unstrut gibt es in Weischütz ausgewogenes Frühstück. Die 32 Personen wurden beim Frühstück durch die Begleitfahrzeuge versorgt. 10 Personen waren wir in der sportlichen Gruppe, die anderen Teilnehmer entschieden sich für einen gemütlichen Samstag auf dem Rad. Das Frühstück genossen beide Gruppen gemeinsam.

Mein Frühstück nahm ich bereits Zuhause zu mir. Darüber habe ich mich dezent geärgert, weil die angebotenen Brötchen und Beilagen wirklich lecker schmeckten. Von den Äpfeln, Bananen und Melonen konnte ich dennoch genug zu mir nehmen.

Frühstück 1.Tag

Nach ausgiebiger Stärkung setzten wir als sportliche Gruppe die Tour fort und fuhren bis Wangen über den Unstrut-Radwanderweg. Dort haben wir uns kurz mit Getränken versorgt. Nach dem Ziegelrodaer Forst bogen wir in Richtung Sangerhausen ab.

Inzwischen haben wir den Forst durchquert und eine Distanz von 70 Kilometern hinter uns. Das Tempo ist sportlich, aber für mich gut zu fahren. Direkt am Waldrand warten unsere Begleitfahrzeuge und bereiten schon das Mittagessen vor. Mit Bierzeltgarnitur und einer Menge Spaß im Gepäck freuten wir uns alle über die köstlichen Frikadellen, Steaks und die verschiedenen Salate.

Abgesehen davon das wir uns sportlich betätigen, ist die Tour dennoch nicht für eine Diät geeignet gewesen. Nachdem ich gerade mit vollem Magen auf der Holzbank schlummern wollte, fuhren die Freunde der gemütlichen Runde auch schon an. Also Platz machen, damit auch diese Jungs und Mädels sich verpflegen können.

Die letzte Etappe steht uns bevor. Noch 50 Kilometer bis zum Tagesziel. Nach einer kurzen Rücksprache mit dem Versorgungsteam entschieden wir einstimmig, heute keine weitere Rast einzuplanen, sondern die Tour bis zum Ziel durchzufahren.

Über Hainrode und Breitungen zogen wir los und meisterten die ersten Höhenmeter.

Brockentour 2015 Bergwertung
Brockentour 2015 Bergwertung

Jetzt setzte auch ein Regenschauer ein. Da wir wussten, dass es nur ein paar Minuten nass wird, setzten wir diesen geschützt in einer Bushaltestelle aus. Anschließend ging es leicht abgekühlt weiter bis zu einem Biergarten, der bei dieser Tour bereits seit Jahren angesteuert wird. 113 km sind nun schon gefahren und wir machen die traditionsreiche Pause „An der Heimkehle“.

Das schwüle Wetter setzte mir jedoch zu sehr zu, als dass ich jetzt auch nur über ein Kühles Blondes nachdenken würde. Mein Hals blieb verschont vom Alkohol. Ich nutzte die Chance zu zwei Gläsern Cola und legte mich für ein Power-Napping auf die Bank.

Nachmittagsschlaf
Nachmittagsschlaf

Als die zweite Gruppe im Biergarten eintraf, sprang ich von meiner Bank auf. Schwäche zeigen? Nein, nicht heute. Ich bin ja im White-Rock e.V. noch Mitglied im Rennteam und da kann ich doch nicht vom Tourenteam K.O. gefahren werden. Mein Ego setzt Grenzen. :-)

Fix ein Bananensplit bestellt, genossen und dann los. Es sind nur noch 7 Kilometer bis zum Hotel und Campingplatz. Die sind einfach abzuspulen – auch für mich an diesem schwülen Tag. Nach der Ankunft auf dem Campingplatz habe ich schnell mein Zelt aufgebaut. Es braute sich am Himmel etwas zusammen. Zu meinem Glück konnte ich ins Zelt fliehen. Die andere Gruppe musste im Regen die letzte Distanz fahren und kam entsprechend nass an.

Der auf dem Campingplatz befindliche Natur-Schwimmteich sorgte aber für neue Motivation und zog viele Teilnehmer in sich. Den Abend haben wir gemeinsam bis in die Nacht genossen. Zwischen Lagerfeuer, Grillfleisch und Kaltgetränken, führten wir tolle Gespräche und tauschten uns aus. Schließlich sehe ich die Vereinskollegen und anderen Teilnehmer derzeit nicht oft.

23:30 Uhr ist mein Tag aber vorbei. Ich verschwinde im Schlafsack und freue mich auf den nächsten Tag und die Auffahrt auf den Brocken.

Lagerfeuer
Lagerfeuer

Tag 2: Gemeinsamer Gipfelsturm

Sonntag, der Start ist für 09:00 Uhr geplant und mein Wecker gibt sein Bestes, damit ich endlich den warmen Schlafsack verlasse. Zum Glück schafft er es, der Wecker, mich 08:00 Uhr zum Aufstehen zu zwingen. Die Zeit wird knapp. Ich packe mein Zelt und Schlafsack zusammen und begebe mich rüber ins Hotel, wo reichhaltiges Frühstück als Buffet auf mich wartet.

Pünktlich 09:00 Uhr geht es dann los. Heute gibt es keine getrennten Gruppen. Wir fahren sportlich-gemütlich los.

Brockentour 2015 2.Tag
Brockentour 2015 2.Tag

Von Rodishain fuhren wir zur Talsperre Neustadt, weiter quer durch den Wald und fast ohne nervende Straßenabschnitte radelten wir durch Hasselfelde. Nach knapp 28km hatten wir dort auch unsere erste Rast und konnten uns wieder aus den Begleitfahrzeugen verpflegen lassen. Weiter zur kleinen Rappbodetalsperre und über schöne Waldwege fuhren wir bis Königshütte zur Brockenhexe an der Bode.

Brockenhexe an der Bode
Brockenhexe an der Bode

Noch bin ich fit. Das Frühstück zahlt sich in Energie aus und die Tour macht auch am zweiten Tag jede Menge Spaß. Wir fahren bis „Drei Annen Hohne“ weiter, bevor wir dort die geplante Mittagspause einlegen. Es ist die letzte Pause vorm Gipfelsturm. Jetzt zählt jeder Happen Energie, wenn ich anschließend den Berg in den Pedalen erklimmen will.

Die Trikottaschen wurden mit Energieriegeln gefüllt. Die Flaschen beinhalten Cola für den letzten Schub. Es stehen die letzten 600 Höhenmeter an. Das Mittagessen war reichhaltig und die Motivation groß. Mein Material war in einem guten Zustand. Was leider bei zwei Mitstreitern nicht behauptet werden konnte, die dann aufgrund technischer Defekte vorm Gipfelsturm aufgeben mussten.

Die Aussicht unterwegs war nicht sonderlich prickelnd. Der Nebel trübte sie. Aber das Gemeinschaftsgefühl in der Gruppe machte dies wett und wir hatten alle unsere Freude daran, mit brennenden Oberschenkeln die Höhenmeter zu zählen.

Ich bin oben. Happy, verschwitzt und voller Vorfreude auf die Abfahrt!

Gipfelfoto Brocken 2015
Gipfelfoto Brocken 2015

Jetzt kommt Wellness für die Beine. Nach kurzer Rast auf dem Brocken stand die Abfahrt bevor. Wir sind zurück zu unseren Begleitfahrzeugen, die in Ilsenburg am Fuß des Brockens auf uns warteten. Nach einer entspannten Abfahrt trafen wir uns dort nochmal alle. Haben unsere Fahrräder sicher im Transporter verstaut und das Abendessen gemeinsam zu uns genommen.

Kurz nach dem Abendessen kam der Reisebus und brachte uns alle zurück nach Weißenfels. Im Bus tauschten wir uns nochmal über die erlebten Tage aus und stifteten bereits Vorfreude auf die Brockentour 2016.

In Weißenfels trennten sich unsere Wege. Ich packte mein Fahrrad zurück in mein Auto und fuhr nach Hause um dort ins Bett zu fallen.

Fazit

Der Regen wartete das Ende der Tour ab. Übers Wetter kann ich mich nicht beklagen. Die Tour hat mich 75 Euro mit Übernachtung auf dem Zeltplatz gekostet. Dafür war die Verpflegung mit dabei und ich hatte immer die Sicherheit, Begleitfahrzeuge in meiner Nähe zu haben. Es war eine sportliche aber gut zu meisternde Distanz. In beiden Gruppen waren die Pausen ausreichend gesetzt. Die Streckenplanung war klasse. Wir fuhren fast nur abseits von öffentlichen Straßen.

Ein klasse Preis-Leistungs-Verhältnis. Sollte ich nächstes Jahr auch Zeit haben, bin ich gerne wieder mit am Start.

Fotos: Steffen Halusa (White-Rock e.V. Tourenteam), Matthias Rauhut (White-Rock e.V. Rennteam)

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