Vietnam ist bereits von seiner Geografie eine exzellente Wahl für Radtouren in Asien. Entlang der rund 2.400 Kilometer messenden Küste ist das Gelände vorzugsweise flach. Das Hinterland ist weitgehend hügelig, wobei Erhebungen von 400 Metern und darüber eher eine Seltenheit sind.
Genau deshalb ist Vietnam eines der beliebtesten asiatischen Reiseländer für Fahrradfahrer. In der Folge werden Rundreisen, Fahrradtouren mit mehreren Etappen und internationale Touren per Rad durch verschiedenste Anbieter organisiert und als Urlaubspakete angeboten. Zu den beliebtesten Routen gehören die Strecke von Hanoi nach Ho Chi Minh Stadt und von Hanoi über Laos in die thailändische Hauptstadt Bangkok. Wer auf eigene Faust Vietnam erkunden will, benötigt dazu nur etwas Geduld. Aber es ist in der Tat ohne große Probleme möglich, mit dem Rad ganz individuell durch Vietnam zu radeln.
Inhaltsverzeichnis
Was du über Radtouren durch Vietnam wissen solltest
- Wer mit dem Rad nicht das gesamte Land durchqueren will, braucht für einen Aufenthalt von bis zu 15 Tagen kein Visum für Vietnam. Darüber hinaus besteht aber Visumspflicht.
- Wer ohne Visum einreist, muss ein Rückflugticket vorlegen können. Hier kann es zu Problemen kommen, wenn beispielsweise die Radtour von Vietnam nach Bangkok gehen soll und der Rückflug deshalb für die thailändische Hauptstadt gebucht wurde.
- Vietnam ist kein Land des Lächelns. Die Vietnamesen lächeln zwar sehr selten, sind aber generell immer recht hilfsbereit.
- Ist eine Streckentour geplant, ist diese nur über einen Veranstalter möglich oder ein Fahrrad muss gekauft werden. Für Rundtouren, die zum Ausgangsort zurückkehren, können gute und zeitgemäße Fahrräder auch gemietet werden, zumindest in den größeren Städten.
- Vietnam ist berüchtigt für seinen chaotischen Straßenverkehr. Allerdings sind Autofahrer aufgrund der vielen Motor- und Fahrräder auf der Straße daran gewöhnt, weshalb Unfälle trotz des Chaos eher selten sind.
- Insbesondere im extrem dichten Verkehr in Ho Chi Minh Stadt und Hanoi ist es ratsam, sich dem Verkehrsfluss und den etwas eigenwilligen Regeln anzupassen.
- Zwar wird fast überall Englisch zumindest erstanden, dennoch ist die Kommunikation nicht ganz einfach. Es ist ratsam, die Namen von Städten oder bestimmten Sehenswürdigkeiten aufzuschreiben. Das verstehen die Vietnamesen und weisen dann den richtigen Weg dorthin.
- Erstaunlich ist für viele Radfahrer, dass in Vietnam gelegentlich auch Deutsch gesprochen wird. Grund dafür ist, dass über 60.000 Vietnamesen in der ehemaligen DDR eine Berufsausbildung erhielten und mehrere tausend dort gearbeitet haben.
- In Vietnam gibt es privat organisierte Überlandbusse, die für eine kleine Zuzahlung auch Räder mitnehmen. So lässt sich eine Tour an einem beliebigen Ort starten, von wo es direkt zurück zum Hotel gehen kann.
Die beliebtesten Radtouren in Vietnam
Von der Nordspitze des Landes bis zum südlichsten Punkt Vietnams sind es rund 2.550 Kilometer. Diese Luftlinie geht dabei durch die Nachbarländer Laos, Thailand und Kambodscha. Bei fast allen Fernverkehrsstraßen entlang der Küste finden sich parallel dazu einfache Straßen, die gut mit dem Rad befahrbar sind.
Die beliebtesten Routen in Vietnam sind:
- Von Hanoi nach Ho Chi Minh Stadt und von Hanoi nach Bangkok. Diese Strecken werden von mehreren Veranstaltern als organisierte Radtouren angeboten, können aber gut individuell durchgeführt werden. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass die Gültigkeitsdauer für das Visum für Vietnam nicht überschritten wird.
- Durch das Mekong-Delta, was eine etwa 10-tägige Tour ergibt.
- Eine fünftägige Tour führt von Ho Chi Minh Stadt nach Mu Nei an der Küste.
- Etwa fünf Tage sind auch für eine Tour auf dem geschichtsträchtigen Ho Chi Minh Pfad von Buon Ma Thuot nach Kum Tum im zentralen Hochland einzuplanen. Diese Tour führt ganz dicht an die Grenze zu Laos und Kambodscha.
- Von Hoi An nach Siem Reap Vietnam in Kambodscha führt eine Route für Hobbyarchäologen und Kulturliebhaber. Sie beginnt an den Ruinen von My Son aus dem 4. Jahrhundert und durch das Khmer-Reich aus dem 10. Jahrhundert. In Siem Reap sind die prächtigen Tempelanlagen des Angkor Wat der krönende Abschluss dieser etwa 14 Tage dauernden Radtour.
Mit dem Rad in Vietnam unterwegs
Die beste Zeit des Jahres für Radtouren ist von Oktober bis Februar, wenn die Regenzeit zu Ende und das Wetter kühler ist. In den restlichen Monaten herrschen oft um 35 °C und manchmal ist es bis zu 40 °C heiß. In der Regenzeit von August bis September sind Radtouren in Vietnam nicht wirklich ein Vergnügen.
Das vietnamesische Essen ist gut. Es ist quasi überall sehr einfach, billiges Essen zu finden, welches den westlichen Geschmack trifft. Zum Frühstück gibt es das Baguette-Sandwich Bhan Mi überall auf der Straße. Zum Mittagessen gibt es immer eine Vielzahl von Möglichkeiten. Das beliebteste Gericht ist Pho, eine Rindfleischnudelsuppe mit Gemüse. Sehr lecker, nahrhaft und für weniger als einen Euro an fast jeder Straßenküche erhältlich.
Um von einem anderen als dem Urlaubsort mit einer Radtour zu starten, bieten sich als Transportmittel der Zug, Fernbusse und Überlandbusse an. Alle drei Transportmöglichkeiten verlangen eine Zuzahlung für Fahrräder, die im Normalfall aber 3 Euro je Rad nicht übersteigt.
Schlussgedanken zum Radfahren in Vietnam
Vietnam ist nicht nur geografisch das ideale asiatische Urlaubsland für Radfahrer. Der Staat am Südchinesischen Meer bietet zudem eine faszinierende kulturelle Vielfalt, einzigartige historische Sehenswürdigkeiten, exzellente Strände und gut befahrbare Straßen. Obendrein sind die Nachbarländer Kambodscha, Laos und Thailand auch mit dem Rad einfach erreichbar. Diese drei Länder locken mit eigenen Attraktionen, die sich gut in internationale Radtouren einbinden lassen. Wer also nicht genug von Radtouren in Deutschland bekommt, sollte sich überlegen über eine Radreise in Vietnam nachzudenken.
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