
Wenn ich mir eine neue Fahrradlampe zulege, stolpere ich immer wieder über zwei Begriffe: Lux und Lumen. Beide sollen mir etwas über die Helligkeit der Lampe sagen – aber was genau bedeuten sie eigentlich? Und welcher Wert ist entscheidender?
Ich erkläre dir aus meiner Praxis, worauf es wirklich ankommt – und wann du getrost auf die große Zahl auf der Verpackung verzichten kannst.
Inhaltsverzeichnis
Was sagen Lux und Lumen eigentlich aus?
Lux beschreibt die Helligkeit, die auf einer bestimmten Fläche ankommt – also, wie stark ein Bereich beleuchtet wird. Bei Fahrradlampen misst man das üblicherweise 10 Meter vor dem Rad, genau im Zentrum des Lichtkegels.
Lumen dagegen sagt aus, wie viel Licht insgesamt von der Lampe abgestrahlt wird – der sogenannte Lichtstrom. Das gibt dir einen guten Eindruck davon, wie viel „Lichtmenge“ du bekommst.
Warum der Lux-Wert nicht alles ist
Ich habe schon Lampen getestet, die mit 100 Lux werben – aber kaum den Randbereich ausleuchten. Der Grund: Die Messung erfolgt nur im Zentrum. Selbst ein Laserpointer hätte einen hohen Lux-Wert – nur bringt dir das beim Radfahren gar nichts.
Darum ist Lux allein kein Garant für gute Sicht. Wichtig ist auch, wie gleichmäßig das Licht verteilt ist – und das zeigt dir der Lux-Wert nicht.
Lumen ist hilfreicher – aber auch nicht perfekt
Lumen ist der bessere Richtwert, weil es den gesamten Lichtstrom beschreibt. Aber auch hier gibt es Einschränkungen: Der Wert sagt nichts darüber aus, ob das Licht sinnvoll verteilt wird oder ob es komplett in die Bäume strahlt.
Ich achte deshalb immer auf Praxistests und reale Bewertungen – denn Papier ist geduldig, und Herstellerangaben oft schön gerechnet.

Wie viel Lumen sind sinnvoll?
Nach meinen Erfahrungen sind 300 bis 1.000 Lumen für den Alltag völlig ausreichend. Mehr brauchst du nur, wenn du abseits von Straßen unterwegs bist oder lange im Dunkeln fährst. Lampen mit 2.000+ Lumen sehen toll aus – aber das kostet auch Akku, Geld und kann bei Regen oder Nebel sogar kontraproduktiv sein.
Denn bei schlechtem Wetter reflektiert das Licht stärker zurück – das kann eher stören als helfen.
Was ist im StraĂźenverkehr erlaubt?
Laut StVO müssen Fahrradlampen mindestens 10 Lux leisten – das ist allerdings ein sehr alter Standard. Wichtig ist vor allem, dass deine Lampe ein Prüfzeichen trägt (Wellenlinie mit K und Nummer). Nur dann ist sie wirklich zugelassen.
Viele günstige Räder haben nur einfache Lampen verbaut, die gerade so den Mindestwert erreichen. Ich persönlich investiere lieber etwas mehr – für bessere Sicht und mehr Sicherheit.
Mein Fazit: Beide Werte mit Vorsicht genieĂźen
Weder Lux noch Lumen sagen dir alleine, wie gut eine Fahrradlampe wirklich ist. Ich empfehle dir, auf folgendes zu achten:
- Lumenwert zwischen 300 und 1.000 ist ideal fĂĽr den Alltag
- Gleichmäßige Ausleuchtung ist wichtiger als Maximalhelligkeit
- PrĂĽfzeichen fĂĽr StVO-Zulassung beachten
- Bei schlechtem Wetter nicht zu hell einstellen (Streulicht!)
- Praxistests und Nutzerbewertungen als Entscheidungsgrundlage nutzen
Ich fahre inzwischen mit einer Lampe, die offiziell „nur“ 600 Lumen hat – aber durch ihre breite und gleichmäßige Ausleuchtung schlägt sie viele vermeintlich hellere Modelle locker.
Am Ende zählt, wie viel du siehst – nicht, was auf der Verpackung steht.
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