
Wenn du besser werden willst, musst du trainieren. Im Radsport ist das genauso – nur gezielter. Viele starten mit Pulsmessung, doch ich habe schnell gemerkt: Das Training nach Watt ist deutlich exakter. Es zeigt dir in Echtzeit deine Leistung – ganz unabhängig von Wind, Steigung oder Tagesform.
In diesem Beitrag zeige ich dir, wie ich den Einstieg ins Watttraining geschafft habe, was ein Powermeter eigentlich misst und warum ich diese Methode heute nicht mehr missen möchte.
Inhaltsverzeichnis
Training nach Watt – längst nicht mehr nur für Profis
Früher war Wattmessung nur im Profi-Peloton zu sehen. Heute sehe ich in meinem Umfeld immer mehr Hobbysportler mit Powermetern am Bike. Kein Wunder: Die Geräte werden günstiger, die Messung immer einfacher und der Nutzen ist enorm – besonders, wenn du regelmäßig trainierst.
Wenn du ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis suchst, findest du hier meinen Powermeter-Test. Ich selbst nutze inzwischen einen kurbelbasierten Powermeter, weil er am präzisesten arbeitet – aber dazu später mehr.
Was macht ein Powermeter ĂĽberhaupt?
Beim Radfahren musst du viele Widerstände überwinden – Wind, Reibung, Steigungen. Die Geschwindigkeit allein ist deshalb kein verlässlicher Wert. Ähnlich sieht’s mit dem Puls aus: Auch er reagiert auf Stress, Ernährung oder Temperatur.
Ein Powermeter misst dagegen direkt deine physikalische Leistung – in Watt. Das macht die Daten viel verlässlicher. Für mich war das ein echter Aha-Moment: Endlich konnte ich meine Fortschritte unabhängig von äußeren Bedingungen sichtbar machen.
Warum andere Sportarten keine Wattmessung brauchen
Beim Schwimmen oder Laufen sind die Umgebungsbedingungen oft gleich – beim Radfahren aber eben nicht. Deshalb bringt die Wattmessung hier den größten Mehrwert.
Wie funktioniert ein Powermeter?
Das Gerät besteht aus zwei Teilen: dem Sensor (z. B. an Kurbel, Pedal oder Nabe) und dem Radcomputer oder Navi, der die Werte anzeigt. Die Daten werden drahtlos übertragen und in Watt angezeigt – in Echtzeit.
Powermeter-Typen im Ăśberblick
Ich habe mehrere Varianten getestet – hier die gängigsten:
Kurbel-Powermeter
Sehr genau, aber teuer. Die SRM-Systeme gelten als Referenz, kosten aber schnell über 2000 €. Ich fahr seit 2008 ein SRM System, lasse es regelmässig warten und es ist der Standard auf meinem Hauptrad. Mittlerweile sind allerdings pedalbasierte Systeme wie das von Garmin beliebter und in der Genauigkeit vergleichbar.
Hinterradnabe
Ein guter Kompromiss. Ich habe früher mit einem Powertap-System trainiert – solide Technik, rund 800 €. Das ganze wird aber kaum noch angeboten, da es etliche Nachteile hat, wie die Verfügbarkeit von Felgen und Vereinbarkeit mit Scheibenbremsen.
Pedalbasierte Powermeter
Super für Einsteiger, weil einfach zu montieren und auf verschiedenen Rädern nutzbar. Garmin hat etliche gute Modelle für nur eine Pedale aber auch beide Pedalen im Angebot. Diese sind als SPD und auch Look Pedal erhältlich und eignen sich somit für Rennrad, Gravel, MTB usw. Ich selber fahre auf zwei Rädern (MTB und Rennrad) die Garmin Pedalen.
Kettenmessung
Günstiger, aber nicht so genau. Für Technikfans vielleicht spannend, ich persönlich würde eher abraten. Die Technik hat sich auch nicht durchgesetzt und hat nur um 2015 eine kurze Bekanntheit.
Was bringt dir das Watttraining wirklich?
Seit ich Watt trainiere, ist mein Training strukturierter. Ich weiß genau, wann ich mich steigere. Besonders im Intervalltraining spüre ich den Unterschied: Während der Puls verzögert reagiert, zeigt mir der Wattwert in Echtzeit, was Sache ist.
Das motiviert enorm – ich sehe sofort, ob ich das Intervall sauber trete oder nicht.

Ein echter Vorteil bei Intervallen
Gerade bei kurzen Intervallen ist der Puls viel zu langsam. Ich bin oft schon in der Erholungsphase, während der Puls erst ansteigt. Mit Watt sehe ich sofort, wenn ich Leistung bringe – und kann sie besser dosieren.
Wenn du wissen willst, wie du dein Intervalltraining optimal gestaltest, schau dir gern diesen Artikel an: Trainingsplan fĂĽr den Radsport
Vorteile & Nachteile auf einen Blick
Watt-Training Vorteile
- Leistung in Echtzeit messbar
- Training zielgerichtet steuern
- Fortschritte messbar & motivierend
- Stress Score (TSS) berechenbar
Watt-Training Nachteile
- Höhere Anschaffungskosten
- Montage je nach System aufwendig
Puls-Training Vorteile
- GĂĽnstig & unkompliziert
- Auch fĂĽr andere Sportarten nutzbar
Puls-Training Nachteile
- Träge Reaktion bei Belastungswechsel
- Wetter, Stress & Ernährung beeinflussen stark
Mein Fazit
Wenn du nur gelegentlich trainierst, reicht ein Brustgurt völlig aus. Doch sobald du regelmäßig fährst – und besonders, wenn du Intervalle trainierst – bringt dir ein Powermeter echten Mehrwert. Ich würde nie wieder ohne fahren.
Nur ein Tipp zum Schluss: Lerne, deine Wattdaten richtig zu interpretieren. Ob Coach, Community oder Tools – nutze die Möglichkeiten, damit du aus den Zahlen echte Erkenntnisse ziehst.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar