Ob auf Tour oder in der heimischen Werkstatt – früher oder später kommst du beim Radfahren an den Punkt, an dem du deine Kette kürzen, reparieren oder sogar ersetzen musst. Dafür brauchst du unbedingt einen Kettennieter – auch als Kettennietdrücker bekannt. Ich zeige dir, wie du ihn nutzt, worauf du achten solltest und wann sich der Austausch der Kette lohnt.
Inhaltsverzeichnis
Warum du einen Kettennieter immer dabeihaben solltest
Gerade auf längeren Touren bist du froh, wenn du kleine Probleme selbst lösen kannst – eine steife oder defekte Kette ist da keine Seltenheit. Mit einem Kettennieter kannst du:
- Kettenglieder entfernen oder ersetzen
- die Kette kürzen oder verlängern
- beschädigte Stellen unterwegs beheben
So funktioniert ein Kettennieter
Das Tool besteht aus:
- einer Stellschraube zur Fixierung der Kette
- einer Führung für die richtige Position
- einem Druckbolzen, der den Nietstift herausdrückt
Beim Drehen des Hebels (immer im Uhrzeigersinn) wird der Kettenbolzen aus dem Glied gedrückt. Wichtig: nicht komplett durchdrücken, sonst lässt sich die Kette nur schwer wieder verschließen.

Kettenöffnung Schritt für Schritt
- Kette in den Kettennieter einlegen
- Stellschraube vorsichtig anziehen
- Hebel langsam drehen, bis der Bolzen fast draußen ist
- Kette vorsichtig öffnen
Vermeide rohe Gewalt – und verwende bitte niemals Hammer oder Zange. Wenn du die Kette unterwegs reparierst, lies auch meinen Artikel zum Fahrrad-Reparaturset – darin findest du auch Tipps zum Thema Ersatzglieder und Kettenschlösser.
Und so verschließt du die Kette wieder
Zum Schließen gehst du im Prinzip genauso vor – aber umgekehrt:
- Glied vorsichtig in Position bringen
- Nietbolzen zurückdrücken – mit Gefühl!
- ggf. den Bolzen leicht spreizen für besseren Halt
Wann solltest du die Kette komplett ersetzen?
Wenn du mehrfach unterwegs ein Glied entfernen musstest oder das Kettenschloss wackelig sitzt, ist es höchste Zeit für eine neue Kette. Der Grund:
- verkürzte Ketten passen nicht mehr zur Schaltgeometrie
- neue Glieder harmonieren oft nicht mit der abgenutzten Kassette
Dazu kommen Verschleißerscheinungen am Antriebsstrang – besonders bei Vielfahrern. Eine neue Kette kostet weniger als ein verschlissenes Schaltwerk. Wie du die Kassette bei Bedarf mitwechselst, liest du im Artikel Fahrrad-Kassette wechseln – Werkzeug & Anleitung.
Fazit: Kleines Tool mit großem Nutzen
Ein Kettennieter gehört für mich zur Grundausstattung. Ich habe ihn als Teil meines Multitools immer am Rad. Du kannst damit:
- unterwegs Probleme schnell lösen
- die Kette anpassen oder tauschen
- Reparaturen selbst erledigen, ohne fremde Hilfe
Ein gutes Werkzeug ist dabei das A und O – investiere lieber einmal in Qualität, anstatt bei der ersten Tour ohne Werkzeug dazustehen. Du wirst es dir danken.
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