Rennsteig – Der Rad- und Wanderweg

Der Rennsteig, Höhenweg im ThĂŒringer Wald. Ich persönlich habe ihn nun schon zum dritten Mal befahren. Er ist zum Mountainbiken wunderschön!!! Aber auch zu Fuß ist er laut meiner vielen Wegbegleiter einer der besten Wanderwege Deutschlands.

Inhaltsverzeichnis

1.Tag

Ich wusste, was mich erwartet. Einmal habe ich ihn schon an einem Tag absolviert. Diesmal wollte ich mir mehr Zeit nehmen, drei Tage. Es ist Freitag 16:00 Uhr. Ich stehe in der NĂ€he des Starts, hole meinen Rucksack und das Fahrrad aus dem Kofferraum des Autos und fahre los. Mein Kumpel schaut mich noch etwas unglĂ€ubig an, wĂŒnscht mir aber viel Spaß. Der Anfang ist in Hörschel an der Werra, traditionell holt man sich dort einen kleinen Stein ab. Dieser begleitet einen auf dem Weg.

Zu Beginn geht es gleich mĂ€chtig bergan, um auf den Höhenkamm zu gelangen. Knapp 25 Kilometer mehr oder weniger nur Anstieg. Ich bin durchgeschwitzt, die Sonne scheint, mein Rucksack ist groß, aber nicht all zu schwer. Ich habe alles dabei, was ich zum Leben gebrauchen könnte. Der ganze Rucksack voll gepackt mit Campingzeug und Klamotten. Er stört mich nicht, gibt er mir doch mit seiner GrĂ¶ĂŸe das GefĂŒhl, die pure Freiheit dabei zu haben. Ich bin jetzt schon zwei Stunden unterwegs. An Eisenach und der Wartburg bin ich gerade vorbei gefahren, als mir diese ĂŒberaus komfortabel scheinende HĂŒtte rechts zu mir ins Auge fĂ€llt. Hier werde ich schlafen, Panoramablick inklusive. Meine Isomatte passt genau auf die Bank und ich mache es mir bequem. Es ist Abend. Das Gezwitscher der Vöglein wird weniger, langsam wird es Nacht. Um mich herum ist nur dir Natur, kein kĂŒnstliches Licht, außer das meiner Stirnlampe. Ich höre etwas, es raschelt. Es klingt so, als ob ein Tier genau an meiner HĂŒtte vorbei lĂ€uft, vielleicht ein Reh? Egal, ich schaue nicht nach, will ich nicht diesen herrlich dunklen Wald mit meiner Lampe verschmutzen. Die Sonne geht auf und ich schlafe noch einmal tief ein.

Nachtlager

2.Tag

Die ersten Wanderer kommen an meiner HĂŒtte vorbei. „Guten Morgen“. Oh verdammt es ist schon 9 Uhr. Es regnet, aber ich bin gewappnet. Das mir der Regen deswegen nichts ausmacht wĂ€re zu viel gesagt. Aber so ist der Rennsteig, so viele Stunden hat er mich schon mit Sonnenschein verwöhnt, nun kommt die raue, verwunschene Seite. Geheimnisvoll wirkt der Weg, der im Moment fast nur im Wald verlĂ€uft. Es ist regnerisch neblig. Verlaufen kann man sich zum GlĂŒck nicht, die Wegmarkierung sind recht dicht. Auch bei Regen ist es wahnsinnig schön, die Erde des Bodens spritzt mir ins Gesicht, ich sehe so langsam aus wie ein Schwein. Ich habe Spaß, auch wenn ich mich nicht mehr motivieren kann, die nĂ€chste HĂŒtte zu suchen. Es regnet heftig, ich fahre zum nĂ€chsten Hotel an der Strecke. Es ist ausgebucht.  Das Personal ist dennoch sehr hilfsbereit, obwohl ich mehr Tropfe als der kleine Springbrunnen im Vorraum. Ich muss weiter fahren, aber mit Empfehlungen fĂŒr die nĂ€chsten zehn Kilometer einer Unterkunft. Am Abend hört der Regen so langsam auf. Ich treffe auch auf Thomas, einen Wanderer, der zufĂ€llig auch noch einen Schlafplatz sucht. Die Aussicht auf einen GesprĂ€chspartner lĂ€sst meinen Motivation fĂŒr das Camping wieder höher werden. Die nĂ€chste SchutzhĂŒtte ist nicht weit weg. Sie liegt an einer kleinen Lichtung. Die Sonne spendet wieder WĂ€rme und lĂ€sst die Klamotten trocknen. Der Abend ist lustig, vielleicht reise ich das nĂ€chste Mal gleich zu zweit.?

3.Tag

Matthias auf dem Rennsteig

Am nĂ€chsten Morgen pflege ich mein Fahrrad, die Kette putze ich mit der BrötchentĂŒte und öle sie fĂŒr den anstehenden Tag. Die Regensachen, die nicht ganz trocknen konnten sind außen an meinem Rucksack. Es kann los gehen! Das GepĂ€ck aufgeschultert und die fĂŒr mich schönsten Stellen des Rennsteigs warten. Die Alltagsgedanken schalte ich ab, ich bin hier, habe frei! Ich genieße jede Wurzel, jeden Stein, ĂŒber den ich pusche, hĂŒpfe, kraxel, auch mal schieben muss. Die Wanderer staunen nicht schlecht, wenn man als Radfahrer die schweren Passagen halbwegs passabel abfĂ€hrt. Noch dazu mit dem großen Rucksack. Man kommt ins GesprĂ€ch. Wenige Kilometer spĂ€ter rase ich durch den Wald ĂŒber den glatten Schotterboden. So richtig allein ist man doch nicht. Viele haben die gleichen Ziele: Den Alltag hinter sich lassen, das BĂŒro vergessen, den Stress abwerfen. Hier kann man das, auch wenn es Schweiß und körperliche Anstrengungen kostet!!!

Rennsteig: Entspannung

In Blankenstein angekommen, legte ich meinen Stein zu den anderen. Er hat mich auf meinem Weg ĂŒber Rennsteig sicher begleitet. Nun hoffe, dass er den Weg mit einem anderen Wanderer oder Radfahrer wieder zurĂŒck findet.

Nach Hause ging es per Bahn, was ohne große Vorbereitung möglich ist.

Tipp

Der Rennsteig ist hervorragend ausgeschildert, jedoch sollte man bei der ersten und vielleicht auch zweiten Tour eine Karte mit nehmen, um die Entfernungen und Orte einschÀtzen zu können. Wenn man in Hörschel beginnen möchte, sollte man sich die Karte vorher kaufen, oder spÀtestens in Eisenach. In Blankenstein gibt es sie beim Wandertreff keine 200 Meter vom Rennsteigbeginn/-ende entfernt.

Diese Karte finde ich fĂŒr den Rennsteig ausreichend:

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*