E-MTB Test: M1 SPITZING Evolution im Test

M1 SPITZING EVOLUTION

Das E-MTB “SPITZING Evolution” von M1-Sporttechnik gehört zu den stärksten Mountainbikes mit Elektroantrieb. Wir haben das SPITZING Evolution im Test und haben sowohl die 120 Nm Drehmoment als auch die brachiale Power des TQ-Antriebs und die Reichweite ausgeschöpft. Selbstverständlich mit Video!

Video vom SPITZING Evolution im Test

Das SPITZING Evolution ist ein E-MTB – genauer gesagt ein Fully – und gehört unweigerlich ins Gelände. Uphill wie Downhill sind ein großer Spaß. Ob auf dem abgesperrten Trail im Bike Park oder in freier Wildbahn – es macht irre viel Spaß. In unserem kleinen Video bekommst du einen Eindruck davon, unter welchen Umständen und in welcher Form wir das M1 SPITZING getestet haben.

Statt Labor und Fotostudio kommen Test-Bikes bei uns in artgerechte Haltung. Wir haben das SPITZING bergauf, bergab und auf Langstrecke getestet. Steigungen, Akkulaufzeit, Ladezeit, Reichweite … Werte, die wir unter normalen Bedingungen fĂĽr ein E-MTB ausprobiert haben.

Technische Daten vom M1 SPITZING Evolution

Bevor wir in die Details gehen an dieser Stelle ein kurzer Blick auf die wichtigsten technischen Daten von unserem Testmodell. Alle technischen Daten im vollen Umfang kannst du auf M1-SPITZING-Evolution.de finden.

# Wert
Produkt SPITZING EVOLUTION (Pedelec)
Motorleistung 250 Watt
Geschwindigkeit 25 km/h
Motor TQ HPR 120S mit 250 Watt
Drehmoment 120 Nm
Akku M1 48V / 880 Wh oder 1.050 Wh
Rahmengröße L (50 cm)
Rahmen M1 High Modulus Carbon Fibre
Gabel FOX 36 Float Performance Elite
Federweg vorne 160 mm
Dämpfer FOX Float DPX2 230/65/160 mm
Bremssystem Magura MT5e (vorne und hinten)
Bremsscheiben 203 mm vorne / 180 mm hinten
Laufradsatz DT Swiss H1900 Spline / 27.5“

Details und Testbericht

Das Kraftpaket: Motor und Akku

SPITZING TQ 120S Motor

Der TQ HPR 120S Motor mit seinen 120 Nm Drehmoment steht beim SPITZING Evolution bei den meisten Leuten, die es zum ersten Mal fahren, im Mittelpunkt. Und egal ob du auf dem Pedelec, S-Pedelec oder R-Pedelec sitzt, der Schub beim Beschleunigen lässt jeden bis hinter beide Ohren grinsen. 120 Nm sind auf einem „Fahrrad“ wirklich eine Ansage – und das ganz legal mit 25 km/h oder 45 km/h Drosselung im Straßenverkehr. Was die drei Versionen voneinander unterscheidet ist die maximale Leistung, die abgerufen wird:

  • Pedelec: 250 Watt (unser Testmodell)
  • S-Pedelec: 500 Watt
  • R-Pedelec: 920 Watt

Versorgt wird der Motor vom M1-Akku mit wahlweise 880 Wh oder 1.050 Wh. In unserem Test haben wir die kleinere Variante genutzt. Der Akku kann ĂĽbrigens auch gewechselt und zum Laden aus dem Bike herausgenommen werden.

Dazu einfach die Verriegelung auf dem Unterrohr öffnen und anschließend den Akku unterhalb vom Rahmen herausnehmen. Beim Öffnen der Verriegelung den Akku bitte festhalten und darauf gefasst sein, dass dieser ein bisschen Gewicht mitbringt.

M1 Akku-Verriegelung

Ein bis zwei Male gemacht und es funktioniert tadellos. Dabei ist auch direkt zu sehen, das M1-Sporttechnik bis ins letzte Detail an Optik und Marke denkt. Selbst mit Blick von unten ist sofort lesbar, aus welcher Schmiede das Kraftpaket stammt.

M1 Spitzing Akku

Ist der Akku leer, reicht eine ungefähre Ladezeit von 4 Stunden, damit dieser wieder bei 100 Prozent steht. Da die Reichweite sehr groß ist, bedarf es i.d.R. tagsüber keinen Ladevorgang. Das kann bequem am Ende der Tour erledigt werden. Um die Reichweite vom SPITZING Evolution muss man sich keine Sorgen machen. Auf maximaler Stufe (5) kommt es zu 550% Unterstützung und dennoch sind auf durchschnittlichen Strecken Reichweiten bis 70 km kein Problem.

Wir haben verschiedene Testfahrten für die Reichweite bei maximaler Unterstützung gemacht und bei dieser Fahrt mit 51,3 km und 423 Höhenmetern haben wir den Akku auf bis 30% runtergefahren. Die Fahrt war bei ca. 18 °C Außentemperatur und mittelmäßigem Wind aus unterschiedlichen Richtungen. Der Untergrund war von Asphalt bis Schotter gemischt. Wie auf Strava zu erkennen ist, gab es flache Strecken aber auch Abschnitte zum Klettern.

M1 SPITZING Testfahrt mit Strava

Andere Kollegen haben das SPITZING Evolution auch auf maximaler Stufe bereits 1.000 Höhenmeter in einer Etappe gefordert und dennoch war der Akku nicht leer zu kriegen. Energiemangel ist bei 880 Wh und artgerechter Nutzung wirklich nicht zu erwarten.

Das Setup: FOX Dämpfer und Federgabel

Es fühlt sich richtig an, das SPITZING Evolution komplett auf FOX-Komponenten ins Gelände zu schicken. Sowohl die FOX 36 Float Performance Elite vorne als auch der Float DPX2 Dämpfer an der Schwinge machen einen sehr guten Job. Das Basis-Setup bei unserem Testmodell war richtig gut eingestellt.

FOX DPX2 Dämpfer von unten betrachtet

Der DPX2 Dämpfer versteckt sich hervorragend im Design. Aus seitlicher Perspektive ist nur ein kleiner Teil zu erkennen. Wer das M1 SPITZING nicht kennt und keinen geschulten Blick für MTBs hat, sieht vielleicht nicht mal sofort, dass es ein vollgefedertes E-Bike ist.

FOX Dämpfer aus seitlicher Perspektive

Als SPITZING-Pilot gönnt man sich den Blick auf den FOX-Dämpfer direkt von oben. Im harten Gelände wird man zwar keine Chance dazu haben, aber auf ein paar ruhigen Metern kann man den Dämpfer wunderbar beim Arbeiten beobachten. ;-)

FOX Dämpfer in der Draufsicht

Und hier noch der komplette Blick seitlich aufs Bike, um zu sehen, wie gut der Dämpfer ins Design eingearbeitet ist.

M1 SPITZING Evolution

Design: geschmeidig und aufgeräumt

Zum Design des SPITZING Evolution bleibt wirklich nicht viel zu sagen. Ecken und Kanten hat es nicht. Die Übergänge sind geschwungen und wirken flüssig. Ob von der Seite, von vorne oder aus Fahrersicht, es gibt immer ein Element, das gefällt.

Die Front

Selbstverständlich verschwinden bei diesem E-MTB auch Schalt- und Bremszüge im Rahmen und lassen es aufgeräumt erscheinen.

Geschwungene Linien

Zug zur Schwinge

Zugverlegung beim M1 Spitzing

Zuletzt noch der Blick aufs geschwungene Oberrohr, an dessen Seite vorbei auch das breite Unterrohr zu erkennen ist. Gemeinsam ergeben sie einen – wie ich persönlich finde – wunderbar gewaltigen Anblick. So weiß man immer, was für ein Kraftpaket man hier unterm Hintern hat.

Blick aufs Oberrohr

Was nur eine Kleinigkeit ist, aber mir besonders gut gefällt, ist das neue kleine Display am SPITZING Evolution. Das TQ-System macht damit einen runden Eindruck. Das Display ist bei allen Lichtverhältnissen gut lesbar. Die Unterstützungsstufen können mit Daumen und / oder Zeigefinger der rechten Hand gut gesteuert werden. Und der kleine Stick am Controller ermöglicht das Durchwechseln verschiedener Werte wie:

  • Leistung (Watt)
  • Aktuelle Tour (Distanz)
  • Restreichweite (Kilometer)
  • Maximale Geschwindigkeit
  • Durchschnittsgeschwindigkeit
  • usw.

TQ Display am SPITZING

Und wer aufmerksam hinschaut, sieht bei den Power-Stufen am oberen Rand vom Display eine Rakete. Witziges Gimmick, das prima passt. Denn auf der höchsten Stufe geht’s E-MTB ab wie eine Rakete! ;-)

Hier gerne mal der Vergleich zum Display vom SPITZING der ersten Stunden (Jahr 2014):

kingmeter

Seither sind zum Glück ein paar Jahre vergangen und das Design hat sich in vielerlei Hinsicht erheblich verbessert. Heute wirkt das SPITZING Evolution nicht mehr klobig, sondern formschön. Und mehr Vergleich zum alten Modell soll es an dieser Stelle auch gar nicht geben.

Der Anker: Magura MT5 Bremsanlage

Bei einem Systemgewicht von 27 kg + Fahrer braucht es bei einem E-MTB definitiv ordentliche Bremsen. Und die Magura MT5 hat sich am Markt längst als zuverlässiges System etabliert. Für E-Bikes gibt es die Magura MT5e. Die 4-Kolben-Bremse darf durchaus als Anker bezeichnet werden.

Magura MTB5

Vorne hat das SPITZING Evolution eine 203 mm Scheibe und hinten wird auf 180 mm verriegelt. An ausreichend Bremskraft besteht kein Zweifel.

Magura MT5 Scheibenbremse

Absenkbare SattelstĂĽtze

Über den Hebel am Lenker lässt sich die absenkbare Kind Shock LEV Integra Sattelstütze betätigen und in ihrer Höhe flexibel verstellen. Das gewährleistet beim Downhill immer reichlich Freiraum auf dem Bike und keinen störenden Sattel in der Steilwand.

Remote Steuerung fĂĽr SattelstĂĽtze

Kind Shock LEV Integra SattelstĂĽtze

Weitere Komponenten

Die Schaltgruppe ist die Shimano XT. Als Schaltwerk kommt dabei das XT ShadowPlus 11-fach zum Einsatz. Durchgedrückt werden die Gänge mit XT RapidFire Schalthebel und die Kette gleitet über die 11-fach XT-Kassette mit 11 bis 46 Zähnen.

Bei Steuersatz, Vorbau, Kettenblatt und Kurbel setzt M1-Sporttechnik auf Komponenten von FSA. Der Laufradsatz bestehend aus Felgen und Naben die H1900 Spline Serie von DT Swiss.

FSA Kettenblatt und Kurbel

H1900 Spline DT Swiss Felgen

Bereift ist unser Testbike mit dem Schwalbe Hans Dampf und der wurde im Test ziemlich gefordert. Seine weiche Mischung lässt das SPITZING kontrolliert im Gelände fahren. Kommt es zum Über- oder Untersteuern, was auf losem Grund bei 120 Nm durchaus passiert, zieht der Hans Dampf das Bike zuverlässig wieder in die Spur. Beim Beschleunigen auf Asphalt aus dem Stand hört man Hans jedoch weinen und sein Gummi verlieren.

Schwalbe Hans Dampf Test

Bewegst du das E-MTB bevorzugt auf festem Untergrund, raten wir dir zu einer festeren Mischung, da der Hans Dampf auf Asphalt spürbar leidet und so viel Abrieb nicht sein muss. Im Gelände ist er die favorisierte Wahl!

Fazit

Wir werden das SPITZING Evolution definitiv vermissen. Mountainbiker, die ins Gelände wollen und Uphill wie Downhill den Spaß suchen, sollten das Bike ausprobieren und in ihre engere Auswahl aufnehmen. Ja, es wiegt 27 kg, aber ja, es hat auch 120 Nm Drehmoment und schiebt dich jeden gottverdammten Berg souverän hoch. ;-) Ernsthaft, hier bekommst du ein Fully, das Komfort, Sicherheit, Power und Reichweite vereint. Oder wie sagte eine unserer Testpersonen: „Ich dachte immer, Sex wäre das beste im Leben, aber DAS ist es wirklich!“ Muss das kommentiert werden?

Und zum Abschluss, falls du es dir noch nicht angesehen hast, hier nochmal unser Video zum M1 SPITZING Evolution Test.

WeiterfĂĽhrende Links

Du fährst selbst ein SPITZING Evolution und möchtest deine Erfahrungen mit uns und allen Lesern teilen? Dann schreibe gerne deinen Kommentar unterhalb vom Beitrag. Außerdem freuen wir uns natürlich auf eure Fragen zum E-MTB aus dem Hause M1-Sporttechnik und kümmern uns natürlich gerne schnellstmöglich um Antworten.

7 Kommentare

  1. Sieht sehr geil aus, ich konnte mich bisher allerdings noch nicht so richtig durchringen fĂĽr ein E-MTB. Hat jemand Erfahrung in Sachen VerschleiĂź? Gerade im Offroad Bereich ist die Belastung ja nicht ohne

  2. Hallo,
    Ich habe mir vor zwei Monaten das Spitzing Evolution in der Bobby Root Version gegönnt. Ich weiĂź das es sehr viel Geld fĂĽr ein Bike ist, und das man dafĂĽr auch schon einen Kleinwagen bekommt….
    Ich kann nur sagen, dass es mit Abstand das geilste E-Bike ist, was ich bisher fahren durfte. Diese Meinung teilen auch bisher alle, die mit meinem Bike eine Probefahrt machen konnten. Am Ende der Fahrt kommen alle mit einem grinsenden KopfschĂĽtteln zurĂĽck.
    Klar ist der Motor im Uphill absolut Konkurrenzlos, aber auch im Downhill liegt es richtig satt auf dem Trail, und man merkt von dem höheren Gewicht quasi nichts. Ich hatte vorher ein 2020er Specialized mit Fox Factory Fahrwerk drin, aber im direkten Vergleich finde ich das Spitzing deutlich besser.
    Auch die Reichweite des Spitzing ist mehr als beeindruckend! Die Akku Größen passen perfekt zu dem Motor.
    Ich konnte auch schon ein Haibike Flyon testen, dieses erschien mir aber trotz des gleichen Motors schwächer. Der Motor reagierte aber etwas feinfühliger. Die Reichweite war leider deutlich geringer. In dem Punkt hat M1 alles richtig gemacht.
    Wer auf der Suche nach einem Bike mit richtig Dampf ist, dem kann ich eine Probefahrt nur sehr ans Herz legen. Aber aufpassen! Nur die 25 km/h und die R Version unterstützen 550% das S Pedelac ist auf Grund der Gesetzeslage auf 400% abgeregelt. Den Unterschied merkt man, und hört man deutlich. Ich finde das das S Pedelac um einiges leiser ist.
    Ich hoffe mein Kommentar war fĂĽr einige von euch interessant. GruĂź Thorsten

  3. Danke!Dein Kommentar War für mich sehr intressant!Ich schwanke Grade zwischen,dem Flyon und M1 Spitzing!Werde sie demnächst probefahnen dürfen!Aber ich denke das Spitzing in S- Pedelec Variante schiebt mit 400% !Auch heftig genug!Was sollte ich eher Probe fahren?Die 45kmh oder 25kmh Unterstützung!Gibt mir bitte einen Tipp? Bei flyon geht ja leider nur die 25kmh Variante!Danke schon mal in vorraus für Dein hilfreichen Bericht!Liebe Grüsse Markus!

  4. Hallo, hallo. Ich habe mir vor ca. 6 Wochen ebenfalls das m1 Spitzing gegönnt. Ein s Pedelec mit supermotobereifung. Tja, was soll ich sagen. Ein geiles Reisemobil. Du kannst es fahren ohne Unterstützung, eben wie ein Fahrrad, ganz easy oder du kannst es fliegen lassen! Gut festhalten muss du dich. Made in germany, kann ich bestens empfehlen

  5. NatĂĽrlich merkt man das Gewicht, wenn man „ĂĽber Stock und Stein“ fährt, wie beworben. Man muss halt 27 kg managen. Dass das Bike sicherlich gut gerade bergauf fährt ist logisch, aber ob es sich wirklich fĂĽr „ĂĽber Stock und Stein“ eignet, halte ich auf Grund des Gewichts fĂĽr fraglich. Ich fahre ein Steinerdesign mit Rohloff und hinten vergrößerter Bremsscheibe (so wie vorne), da es das bei meinem Gewicht von ĂĽber 100 kg auch braucht. Im Ăśbrigen stört mich an der Bewerbung, dass das zulässige Systemgewicht nicht angegeben wird. Es wird marketingmässig vertuscht in „Systemgewicht 27 kg + FAhrer“ . Was soll diese unsinnige Aussage? Das max. zul. Systemgewicht ist das, was Fahrer, Gepäck und Rad wiegen dĂĽrfen und steht auch in den Papieren. Also bitte gebt es an und vertuscht es nicht. Es sollten mindesten 160, besser 180 kg sein, alles andere ist Unsinn.

    • Nachtrag: Ach so, ganz vergessen: Was ist mit einem Zusatzakku? Gibt es den? ist er möglich? NatĂĽrlich zieht so ein Rad auch Strom. Der Akku mag ausreichend sein, abe rmit Zusatzakku ist es halt besser. Ich habe an meinem einen, den man bei Bedarf anhängen kann (statt Wasserflasche).

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