Der Preis ist heiß – oder ist das Scoop Fatty billig? Mit 1.199 Euro sicher ein sehr preiswertes Fatbike am Markt. Wir checken für dich, ob Silverback hier einfach bei der Auswahl der Bauteile in die Trickkiste greift, oder wirklich solche Kampfpreise aufrufen kann.
Scoop Fatty – Technische Daten
Fatbike | Silverback Scoop Fatty |
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Gabel | Rigid Fork 26” Aluminium / 15mm SBC Thru Axle |
Schaltwerk | Shimano XT Shadow Tech Plus RD-M786 |
Schalthebel | Shimano Deore SL-M610 / 2×10 Trigger |
Kurbel | RaceFace Ride – Fat Bike Specific |
Kettenblatt | 36/22T |
Zahnkranz | Shimano CS-HG50 / 11-36T |
Kette | Shimano Deore HG-54 |
Bremshebel | Shimano BL/BR-M424 Open Hydraulic System |
Bremse (vorne) | Shimano BL/BR-M424 Open Hydraulic System – Scheibe: 180mm |
Bremse (hinten) | Shimano BL/BR-M424 Open Hydraulic System – Scheibe: 160mm |
Bereifung | Vee tire Bulldozer 26” x 4.7 / Foldable 120TPI / Tubeless Ready |
Felgen | SunRinglé Mulefut 80 SL / 32H / STR Tubeless Ready |
Nabe (vorne) | SunRinglé SRC / vorne: 6-Bolt Disc Mount / 150 x 15mm Thru Axle |
Nabe (hinten) | SunRinglé SRC / 6-Bolt Disc Mount / Cassette / 197mm x 12mm Thru Axle |
Lenker | Sector Plane / W: 720mm; Back Sweep: 10° x Dia 31.8mm |
Vorbau | Sector Box / S/M: 60mm; L/XL: 75mm / 6° x Dia 31.8mm |
Sattel | Sector – Cromo Rails |
SattelstĂĽtze | Sector Level |
Rahmen | 26” Butted 6061 Aluminium |
Farben | Spring Lime / Denim Blue –Â Green / Peridot Lime |
Silverback Scoop Fatty Test
Zuerst fällt auf, dass Scoop Fatty kommt mit einer Starrgabel – also keine Bluto oder andere Federgabel. Außerdem ist eines eine Alu-Gabel, nicht wie beim Scoop Single aus Carbon. Qualitativ schadet das nicht, hier spart Silverback Kosten und kann den Preis erfolgreich niedrig halten. Die Gabel ist in ihrer Form schön anzusehen und passt wunderbar zum restlichen Rahmendesign. Breit genug für 4.7“ Reifen ist sie auch und auch ein 4.8 Zoll Schlappen wird hier seinen Platz finden.
Genau wie vorne, passt natĂĽrlich auch hinten wunderbar ein 4.7″ Reifen rein. Und der Matsch zeigt, da ist noch Platz.
Montiert hat Silverback die Vee Tire Bulldozer 4.7. Integriert sind Schläuche, aber der Reifen ist Tubeless Ready und die SunRinglé Mulefut 80 SL Felgen ebenfalls. Also ist es kein Problem die Schläuche die eliminieren und Gewicht zu sparen bei gleichzeitig mehr Komfort.
Die Bulldozer 4.7“ sind meiner Ansicht nach genau die richtige Wahl für dieses Fatbike. Die Traktion im Matsch ist gut. Tiefe Furchen von Landwirtschaftsfahrzeugen lassen sich selbst nach starkem Regen ordentlich umgraben ohne die Traktion zu verlieren. Im Schnee konnte ich sie nicht testen. Allerdings kann ich auch positiv über den niedrigen Rollwiderstand auf Asphalt schreiben. Ein Reifen für Straßentouren wird es nicht, aber selbst wenn es mal einige Kilometer über Asphalt geht, zieht der Vee Tire dir nicht den Saft aus den Muskeln. Seine Heimat ist trotzdem das Gelände.
Mit diesen Reifen, jedoch ohne Matsch und ohne Pedale, hat das Scoop Fatty ein Gewicht von 15 kg. Wer auf Tubeless umstellt und ein paar Komponenten wie Sattelstange und Lenker noch von Aluminium auf Carbon umstellt, kann hier problemlos 13 kg erreichen.
Generell gibt es an Lenker, Vorbau und SattelstĂĽtze jedoch nichts auszusetzen. Alles solide Bauteile aus Aluminium.
Am Lenker montiert sind die Shifter der Shimano Deore sowie die Shimano Bremsen. Zur Schaltung gehört hinten ein XT-Schaltwerk. Die Kette ist ebenfalls von Shimano genau wie alle weiteren Bauteile der Schaltgruppe sowie Kettenblätter.
Das Schaltwerk wie auch Umwerfer machen selbst bei starker Verschmutzung einen guten Job. Jeder Schaltvorgang am Lenker wird umgehend vom Schaltwerk registriert und in einem Gangwechsel umgesetzt.
Das Silverback Scoop Fatty ist also rundum mit Marken-Komponenten ausgestattet. Die Kurbel ist von RaceFace. Die Bremsen sind wie bereits geschildert ebenfalls von Shimano. Vorne hat Silverback eine 180er und hinten eine 160er Scheibe verbaut. Serienmäßig definitiv ausreichend dimensioniert. Wer wirklich in steile Abfahrten geht, wird vorne auf eine 200er Scheibe wechseln und die 180er nach hinten legen. Ob das aber wirklich nötig ist, kommt aufs Gesamtgewicht (Bike + Fahrer + Gepäck) an.
Der Sattel kommt von Sector. Eine etablierte Marke im Bereich MTB. Gleichfalls von Sector ist auch Sattelstütze, Lenker und Vorbau. Somit beweist Silverback auch an dieser Stelle eine klare Linie und verbaut keinen Mix unverständlicher Produkte.
Fazit
Da bleibt mir nicht mehr viel zu schreiben. Das Silverback Scoop Fatty hat vom ersten Test an einen guten Eindruck hinterlassen. 1.199 Euro sind eine Ansage. Silverback überzeugt mich mit einer sehr guten Zusammenstellung der Komponenten. Shimano, RaceFace, Sector und SunRinglé. Alles Namen die man kennt und die für ihre Qualität bekannt sind. Und jetzt einfach nochmal an den Preis denken. Hier kann ich nur eine Empfehlung aussprechen, dieses Fatbike definitiv auf dem Schirm zu haben. Billige Bauteile sind Fehlanzeige.
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Hinweis: Ich wurde von Lesern gefragt, warum Bikes im Test eigentlich immer sauber sind, obwohl es sich um Fatbikes handelt, die eigentlich im Gelände genutzt werden. Der Grund ist einfach: saubere Motive bringen das Bike mehr in den Vordergrund. Bewirken aber auch, dass es ggf. an Authentizität verliert. In diesem Scoop Fatty Test wird daher nur mit Dreck am Fatbike gearbeitet. So, wie jedes Bike während eines Tests bei mir aussieht. Ich freue mich auf eure Meinung dazu.
Weitere Erfahrungen
Inzwischen ist das Scoop Fatty mein täglich gefahrenes Fatbike auf dem Weg ins Büro.
Hier darf es dann den ganzen Tag warten, bis es zum Feierabend wieder zurĂĽck nach Hause geht. Je nach Wetter und Zeit, kann der Arbeitsweg auch mal statt 900 Meter direkt 30 km lang sein. Dann wird erst eine Runde um den See gedreht, bevor die HaustĂĽr ruft und das Silverback Bike wieder ne Pause bekommt.
Ich habe das Fatty bisher nicht verändert. Einzig der Matsch aus der Testfahrt wurde mal wieder entfernt. Ob das 1kg Gewichtsoptimierung gab? Wer weiß. Ich finde es gut so wie es ist.
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