Fahrradcomputer sind heute nicht mehr nur einfache Geräte mit denen Geschwindigkeit und Distanz gemessen wird. Moderne Fahrradcomputer im Test liefern vom Wetter bis zur Herzfrequenz sämtliche Daten die ein Sportler gerne wissen möchte. Die Preisklassen reichen von 15 Euro bis 500 Euro und von üblichen Fahrradcomputern bis zu Armbanduhren mit GPS.

Fahrradcomputer Vergleich

Im Fahrradcomputer Vergleich findest du die unserer Meinung nach beliebtesten und sinnvollsten Tachos, die im Alltag einen wirklich guten Job machen und zuverlässig funktionieren. Viele der im Vergleich geführten Tachos haben auch einen Fahrradcomputer Test im Blog mitgemacht und können deshalb von uns bewertet werden.

Fahrradcomputer – was sie alles können

Wollt ihr wissen, wie viele Kilometer ihr mit dem Rad zurückgelegt habt, in welcher Höhe ihr euch befindet, wie schnell ihr euch bewegt oder wie hoch euer Puls ist, empfiehlt sich ein Fahrradcomputer. Nicht jeder dieser Velocomputer hat alle Funktionen, die hier aufgezählt werden, aber Fahrradcomputer sind sie alle.

Die Basics

Minimalistische Fahrradcomputer sind mit zwei Funktionen ausgestattet: Tacho und Kilometeranzeige. Bevor aus dem Fahrradtacho ein multifunktionaler Fahrradcomputer wurde, gab es nur diesen beiden Funktionen. Preiswerte Modelle können auch heute noch aus nichts anderes.

Ihr erfahrt, wie schnell ihr auf euren Strecken unterwegs seid und wie viele Kilometer ihr zurückgelegt habt – sonst nichts. Reicht euch das, dann sind auch die preisgünstigsten Fahrradcomputer für euch ausreichend. Die bekommt ihr zwischen 10 und 20 Euro.

Kleine Extras wie die Anzeige der Uhrzeit können auch bei den günstigen Radcomputern gegeben sein. Dies ist zum Beispiel bei dem von fahrradblog.de getesteten VDO A4 der Fall.

Wie funktioniert ein Fahrradtacho?

Ein Fahrradcomputer besteht aus folgenden Komponenten:

  • Magnet
  • Sensor
  • Computer

Der Magnet wird an der Speiche befestigt, der Sensor mit integrierter Uhr in der Nähe. Sind Sensor und Magnet in direktem Kontakt, also in der geringsten Entfernung zueinander, wird ein elektrischer Impuls erzeugt. Das geschieht immer dann, wenn das Rad eine Umdrehung vollführt hat. Der Sensor erfasst, wie lange es gedauert hat, bis der Impuls erneut aufkam. Diese Daten werden an die Zentrale, den Fahrradcomputer, weitergeleitet. Im Display erscheint das Ergebnis, für euch gut sichtbar, als Geschwindigkeitsanzeige bzw. Streckenlänge.

Kabellos vs. kabelgebunden

Bei dem Fahrradcomputer handelt es sich um ein elektronisches Gerät. Computer und Sensoren (zum Beispiel für die Messung der Trittfrequenz oder Geschwindigkeit) können über Kabel verbunden werden – oder aber ihr verbindet sie kabellos (wireless). Auch das ist möglich: Kabellose Fahrradcomputer bekamen ihre Daten früher per Standard-Funk, heute wird vermehrt Bluetooth eingesetzt.

Der Vorteil der Funkverbindungen liegt in der Freiheit des Montierens. Ihr müsst auf keine Drähte achten, die ich euch einschränken könnten oder euren Rahmen unschön aussehen lassen. Außerdem ist es einfach, weitere Sensoren an die bestehende Verbindung zu koppeln. Der Nachteil liegt in der Technologie begründet. Komponenten, die über Funk miteinander verbunden sind, sind so lange funktionstüchtig, bis die Verbindung abbricht. Je wetterfühliger eure Anlage ist, umso eher besteht die Gefahr, dass der Kontakt zwischen Sensor und Fahrradcomputer abbricht bzw. keine Daten übertragen bzw. gespeichert werden.

Zusatzfunktionen

Neben der Entscheidung, ob kabelllos oder wireless, solltet ihr euch Gedanken machen über Zusatzfunktionen. Denn für die müsst ihr entsprechend tiefer in die Tasche greifen. Daher solltet ihr euch vergewissern, welche Zusatzfunktionen ihr tatsächlich benötigt bzw. welche ihr euch gut für euer Fahrrad vorstellen könnt.

Fahrradcomputer mit Höhenmesser

Diese Funktion zeigt euch an, in welcher Höhe ihr euch gerade befindet. Höhenmesser kommen vor allem in den Bergen zum Einsatz. Es handelt sich dabei um eine Erweiterung zum Kilometerzähler. Im Flachland mag der Tachometer ausreichen, um die Geschwindigkeit anzuzeigen und daran die Anstrengung der Strecke einzuschätzen. In den Bergen kann die Überwindung der gleichen Kilometeranzahl jedoch wesentlich höher sein als im Flachland. Um neben der Streckenlänge die Höhe zu berücksichtigen, gibt es den Fahrradcomputer mit Höhenmesser.

Wie funktioniert er?

Im Höhenmesser befindet sich ein Luftdrucksensor, der den Höhenunterschied misst. Im Flachland ist der Luftdruck wesentlich höher als in luftiger Höhe. Dabei wird nicht der tatsächliche Luftdruck gemessen, sondern der Unterschied zwischen dem „Istzustand“ und den fortlaufenden. Den Istzustand stellt sich der Höhenmesser entweder ein oder ihr macht das selbst. Als Kalibrierungsstelle eignet sich ein Ort, von dem aus ihr sehr häufig abfahrt, zum Beispiel bei euch zuhause.

Fahrradcomputer mit dieser Funktion kosten rund 100 Euro.

Fahrradcomputer mit GPS

Ein Fahrradcomputer mit GPS zeichnet eure Strecke auf. Die Navigation verläuft, wie bei jedem GPS-Signal, über Satelliten, die euer GPS-Signal orten. Fahrradcomputer mit GPS gibt es mit und ohne Navigation. Die einen zeichnen nur eure Route nach. Bei den anderen erscheinen auf dem Display eine Karte und ein Punkt (das seid ihr), sowie die Angabe der Strecke, die bis zum Ziel zurückgelegt werden muss.

Doch es kann euch nicht nur helfen, dem richtigen Weg zu folgen. Wird euer Fahrrad gestohlen, könnt ihr die Position des Rads damit verfolgen. Das GPS-Signal ortet nicht euch, sondern den Fahrradcomputer. So lange der Sensor im Fahrradcomputer und der Computer am Fahrrad verbleit, könnt ihr euer Fahrrad – mit der entsprechenden App auf dem Smartphone – wiederfinden. Mehr zu GPS und Fahrradschutz erfahrt ihr im Beitrag über Fahrraddiebstahl.

Fahrradcomputer mit Pulsmesser

Um der eigenen Gesundheit willen sollte diese Funktion vorhanden sein. Mit einem Pulsmesser wisst ihr immer, ob ihr eine Pause machen solltet. Er ermittelt euren Puls bzw. eure Herzfrequenz. Fahrradblog.de hat den Pulsmesser Sigma RC 1209 getestet.

Sigma RC 1209
Sigma RC 1209 Testbericht im Radblog.org

Tipp: Ermittelt eure Belastungszone vor starken Etappen. Je weniger trainiert ihr seid, umso weiter solltet ihr von dem sogenannten Maximalpuls entfernt sein.

Der berechnet sich folgendermaßen:

220 minus Lebensalter = Maximalpuls. Um in der Belastungszone zu bleiben und die Fettverbrennung dennoch zu aktvieren, sollten jetzt noch 60 Prozent abgezogen werden. Ein Dreißigjähriger hat in der ungefährlichen Belastungszone etwa einen Puls von 76. Rechnung: 220 – 30 (Jahre) = 190; 190 – 114 (60 Prozent von 190) = 76. Ein Zwanzigjähriger lege mit einem Puls von ungefähr 81 in der optimalen Belastungszone.

Für die optimale Anwendung benötigt das Gerät von euch Angaben zu eurem Alter und Gewicht.

Anzeige Kalorienverbrauch

Voraussetzung für diese Funktion ist das Vorhandensein eines Pulsmessers am Fahrradcomputer. Der Pulsmesser misst eure Herzfrequenz und damit eure Anstrengung. Je höher der Puls, umso höher ist auch der Kalorienverbrauch. Außerdem stellt ihr beim Kalorienzählen zuvor euer Alter und Gewicht ein. Als weitere Größe zählt die Länge der Strecke. Bei Bergstrecken bietet sich ein integrierter Höhenmesser an.

Der Kalorienverbrauch errechnet sich aus Herzfrequenz und Streckenlänge. Hier spielen Erfahrungswerte eine Rolle, die dafür herangezogen werden. Es kann sich daher nur um eine ungefähre Angabe handeln. Bei realitätsnah angesetzten Erfahrungswerten kommt sie der Wirklichkeit jedoch sehr nah.

Fahrradcomputer mit Temperaturanzeige

Eine Temperaturanzeige kann euch die aktuelle Außentemperatur übermitteln. Eine solche Funktion hat zum Beispiel der von fahrradblog.de getestete Sigma BC 14.12. Beim Sport ist es oft nicht klug, ohne Thermometer hinauszugehen. Das Schwitzen oder Frieren beim Sport, vor allem ohne Funktionsbekleidung, kann sich gewaltig von anderen Tagen ohne Sport unterscheiden. Mit der Temperaturanzeige wisst ihr, ob ihr zum Beispiel nur durch zu viel kalten Schweiß auf eurer Haut friert, oder es tatsächlich Zeit wird, sich etwas Wärmeres überzustreifen. Auf Strecken, die vom Tal ins Gebirge führen, ist eine Temperaturanzeige daher empfehlenswert.

Fahrradcomputer mit Trittfrequenzmesser

Eine optimale Auslastung auf einem Fahrrad erreicht der, der seine Trittfrequenz kennt. Je langsamer ihr werdet, umso mehr Power benötigt ihr, um vorwärts zu kommen und seid ihr zu schnell, kommt ihr bald aus der Puste. Beide Szenarien könnt ihr vermeiden, wenn ihr eure optimale Trittfrequenz berücksichtigt. Dazu braucht ihr einen Fahrradcomputer mit Trittfrequenzmesser.

Sigma Rox 6.0 CAD

Wie soll das funktionieren?

Benötigt ihr für die Messung der Geschwindigkeit einen Magneten an der Speiche, ist es bei der Trittfrequenz einer an der Tretkurbel. Der Sensor kann nun sowohl den Impuls des einen an der Speiche als auch des anderen Magneten an der Kurbel ermitteln. Die Standardberechnung für die Trittfrequenz beträgt eine Minute: wie oft hat sich der Magnet mit der Kurbel gedreht. Bei einem Hobby-Radfahrer können das 60 bis 80 UPM sein. UPM steht für Umdrehungen pro Minute.

Ihr könnt eure Trittfrequenz auch für euch ausrechnen. Zählt dabei einfach, wie viele Umdrehungen jedes eurer Beine in einer Minute bewerkstelligt. So habt ihr zumindest die Durchschnitts-UPM ermittelt. Ein Trittfrequenzmesser macht dies jedoch nicht nur einmal, permanent.

Interessant könnte diese Funktion für Anfänger und Radfahrer mit Knieproblemen sein. Bei einer optimalen Trittfrequenz habt ihr die geringste Kniebelastung während des Radfahrens.

Fahrradcomputer mit Beleuchtung

Viele Fahrradcomputer haben eine Sekundenbeleuchtung. Ihr schaut darauf, erfahrt das Nötigste und im gleichen Augenblick ist das Licht wieder aus. Unschön sind solche kurzen Hintergrundbeleuchtungen vor allem bei Nachtfahrten. Doch auch hier gibt es inzwischen Hersteller, die mitdenken, wenn auch nur wenige. Grund dürfte der steigende Stromverbrauch sein, der durch das Anschalten der Hintergrundbeleuchtung erzeugt wird.

Der Sigma BC 14.12 (auf Fahrradblog im Test) hat diese Funktion und auch bei Trelock lassen sich ein oder mehrere Exemplare finden.

Fahrradcomputer mit einer Leistung, die Li-Ionen-Batterien erfordern, dürften zumindest eine Sekundenhintergrundbeleuchtung aufweisen, wie zum Beispiel bei den Geräten mit GPS bzw. Navigationskarte.

Daten am PC auswerten

Gerade Radsportler legen Wert darauf, Erfolge und Ergebnisse messen zu können. Was liegt daher näher, als die Daten im multifunktionalen Tachometer auszuwerten. Dafür ist die beste Methode das Übertragen der Daten auf einen PC oder Laptop. So könnt ihr die Daten auch für alle Zeit sichern.

Für den Anschluss an den PC benötigt ihr eine Docking-Station, die über USB mit dem PC verbunden wird. Die Dockingstation wird mit dem Fahrradcomputer gekoppelt. Hier ist die Verbindung je Hersteller und Modell unterschiedlich. Ebenso benötigt ihr eine Software, welche die Daten aus dem Fahrradcomputer auf dem PC auslesen kann. Läuft die Verbindung, werdet ihr auf eurem Display die Daten sehen und als Datei speichern können.

Solltet ihr diese Funktion in Betracht ziehen, prüft vor dem Kauf, ob die Daten tatsächlich auf einem PC auslesbar sind. Gibt es eine Verbindungsmöglichkeit, eine Dockingstation und die zugehörige Software? Achtet auch darauf, dass ihr sie auch benutzen könnt. Nicht wenige Hersteller haben Programme entweder nur für Mac oder nur für Windows.

Zubehör

Als Zubehör liegt bei den Fahrradcomputern eine Halterung bei. Ist sie doch durch einen Stur beschädigt, kann sie in der Regel nachbestellt werden. Teuer sind sie nicht. Ihr bekommt sie, je Modell, bereits unter 10 Euro. Hier als Beispiel die Sigma-Fahrradcomputer-Halterung:

SIGMA Universal-Halterung inkl. Kabel, 00428
  • Produktabmessungen: 10 x 6 x 4 cm
  • Kompatibel mit Topline 2012
  • Kompatibel mit Topline 2009
  • Lieferumfang: Universalhalterung inkl. Kabel

Weiteres Zubehör, das ihr nachträglich erwerben könnt, sind zum Beispiel die Sensoren. Bei dem Kauf eines Sigma BC 16.12 ist beispielsweise kein Trittfrequenzsensor inklusive. Nachrüsten ließe er sich jedoch laut Hersteller.

Sigma Sport Fahrrad Computer BC 16.12
  • aktuelle, Durchschnitts und Maximalgeschwindigkeit
  • Tages und Gesamtfahrzeit
  • Temperatur
  • mit optionalem Zubehör Trittfrequenzmessung (nicht im Lieferumfang enthalten)
  • werkzeuglose Montage

Smartphone als Fahrradcomputer

Da das Smartphone von Haus aus mit GPS ausgestattet ist, lässt es sich mit der richtigen App auch zu einem Fahrradcomputer umzufunktionieren. Was beachtet werden sollte: Sensoren werden dabei nicht angebracht, das heißt: Funktionen wie Trittfrequenzermittlung können nicht ermittelt werden.

Einige Beispiele sind: Runtastic Road Bike, Urban Biker und Pebble Bike.

Sie alle sind mit den Basics sowie Höhenmesser ausgestattet. Pebble Bike und Runtastic Road Bike (letzterer erst in der Pro-Version) können darüber hinaus mit einem Pulsmesser gekoppelt werden. Urban Biker hat zudem eine eingebaute Klingelsoftware in petto und nutzt das Blitzlicht des Smartphones als Vorderlichtersatz.

Bei allen Apps dieser Art solltet ihr bedenken, dass diese Funktionen auch mit Energie versorgt werden müssen. Habt daher ein Powerpack oder einen zusätzlichen Akku dabei, wenn ihr mit diesen Smartphone-Apps auf Tour gehen möchtet.

Marken

Wie schon bei den Fahrradschlössern kommen wenige Marken für Qualitätsprodukte in Frage. Verwunderlich ist das nicht – manche Hersteller stechen eben heraus. Beim Fahrradcomputer sind das vor allem Sigma, VDO, Cateye, Polar, Ciclo und Garmin.

Diese Hersteller haben sowohl Basic-Funktionen als auch Höhenmesser und Co. anzubieten, in Qualitätsabstufungen und Preisklassen, die preislich von 20 bis 300 Euro reichen.

Bei Wind und Wetter dabei

Und was sollte ein Fahrradcomputer noch besitzen? Vor allem ein wetterfestes Gehäuse! Wie toll das Gerät auch immer sein mag oder wie viele Funktionen es auch hat: es sollte wasserdicht sein. Auf dem Fahrrad gibt es nicht nur eitel Sonnenschein. Es kann schnell zu unerfreulichen Regengüssen kommen oder Wind steht ungünstig, wenn ihr an einem Springbrunnen vorbeifahrt. Ein wetterfestes Gehäuse ist daher Pflicht. Dann werdet ihr lange Freude an euren aufgezeichneten und aufzuzeichnenden Kilometern haben.

Fahrradcomputer im Test

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