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Fahrrad-Camping mit Hund â abwechslungsreiche Trails, Erholung auf dem Bike und wedelnde SchwĂ€nze
Generell gibt es zwei Arten, mit Fahrrad und Hund einen traumhaften Campingurlaub zu erleben. UrsprĂŒnglich gemeint ist damit das sogenannte Bikepacking, bei dem das Fahrrad und meist sogar ein AnhĂ€nger mit allem beladen wird, was zum Campingurlaub notwendig ist. Und dann geht es los, wobei aufgrund der zeitlichen BeschrĂ€nkung und der LeistungsfĂ€higkeit der meisten Radfahrer sowie der Hunde der Radius begrenzt ist. Soll heiĂen, diese Art von Campingurlaub mit dem Rad beschrĂ€nkt sich auf eine Region, maximal etwa 250 km um den eigenen Wohnort. Ist der Vierbeiner kleiner und wird auf dem Rad mitgenommen, hĂ€ngt die GröĂe des zu erkundenden Feriengebiets nur von den sportlichen Ambitionen des Campers ab.
Alternativ fĂ€hrst du entweder mit der Bahn oder mit dem Caravan oder einem Wohnmobil in eine Ferienregion, um dann dort in Begleitung deines Hundes Radtouren zu unternehmen. Dann sind auch weiter entfernte Ziele realisierbar, vielleicht die spanische Costa Brava, Mallorca, Sardinien, die SĂŒdtiroler Dolomiten, die kroatische AdriakĂŒste, das griechische Egio am Golf von Korinth oder vielleicht die italienische Riviera am Tyrrhenischen Meer. Und wenn dich das ganz groĂe Fernweh packt, dann buchst du fĂŒr dich und deinen Hund eine Flugreise, vielleicht in die USA oder nach Kanada, wo ihr im Campingurlaub mit dem Motorhome, die Mojave, den Wilden Westen, Alaska oder die Rocky Mountains durchstreifen könnt.
Vollkommen egal wie du reist und wohin, dein Hund muss unbedingt das Laufen am Rad beherrschen, es sei denn, er fÀhrt im AnhÀnger oder in einem montierbaren Hundekorb auf dem Zweirad mit.
Wie einen hundefreundlichen Campingplatz finden?
Den idealen Campingplatz mit hundefreundlichen Regeln findest du ganz einfach, denn diese sind bei allen Vermittlungsplattformen gesondert ausgewiesen. Du findest sogar Vermittlungsportale fĂŒr Campingreisen, die sich auf das Camping mit Hunden spezialisiert haben. Oftmals werden von diesen Portalen spezielle Tipps gegeben, welche Attraktionen am Urlaubsort hundefreundlich sind, welches die besten Radwanderstrecken fĂŒr Hundehalter sind und wo du mit deinem Hund schwimmen gehen kannst.
Regeln fĂŒr die Radtour mit Hund
Als Hundeliebhaber sind wir immer auf der Suche nach unterhaltsamen Möglichkeiten, die Zeit mit unseren besten Freunden in unseren Alltag zu integrieren. Unsere Hunde lieben es, mit uns aktiv und abenteuerlustig zu sein, und vor allem genieĂen sie es, Zeit mit uns zu verbringen. Viele Besitzer, darunter auch ich, gehen mit ihren Hunden zum Abendessen in ihre bevorzugten haustierfreundlichen Restaurants, wandern in örtlichen Parks und Naturschutzgebieten und unternehmen Radtouren, die weder den Camper noch den Hund ĂŒberfordern.
Diese Hunde dĂŒrfen am Rad laufen
Genau hier ist die schwierige Frage zu beantworten, welche Hunderassen ĂŒberhaupt am Fahrrad gefĂŒhrt werden sollten und bei welchen dies eher TierquĂ€lerei ist. Einige Hundeexperten ziehen ab einer bestimmten GröĂe oder ab einem spezifischen Gewicht eine Grenze. Die kleinen und leichten Vierbeiner gehören demnach in den Hundekorb am Lenker oder in den AnhĂ€nger, die gröĂeren dĂŒrfen angeleint am Rad mitlaufen. Wer allerdings einmal versucht hat, einem quirligen, temperamentvollen Foxterrier in einem Fahrradkorb fĂŒr Hunde unterzubringen, der weiĂ, dass die Lauffreude, die Laufbereitschaft und die Ausdauer der Hunde nur in zweiter Linie etwas mit der GröĂe oder dem Gewicht der Hunde zu tun hat. Der relativ kleine Jack Russell Terrier beispielsweise gehört mit einer Höchstgeschwindigkeit von gut 60 km/h und einem Tagespensum von bis zu 20 Kilometern zu den auĂergewöhnlich lauffreudigen Athleten unter allen Hunderassen. Und ein groĂer Hund muss nicht automatisch fĂŒr das Laufen am Rad prĂ€destiniert sein. Eine DĂ€nische Dogge, ein NeufundlĂ€nder oder Bobtail können zwar ein paar Kilometer bewĂ€ltigen, sollten aber bei Langstrecken im FahrradanhĂ€nger Platz nehmen. Dies gilt ebenso bei Ă€lteren Hunden, egal mit welcher GröĂe. Und dies gilt ganz besonders in unseren modernen Zeiten, wo wir mit E-Bikes jeder Steigung die ZĂ€hne ziehen und sogar alpine Mountainbiketouren in Bestzeit absolvieren. Wer derartige Trecks im Kopf hat, der sollte sich als Partner einen Afghanen, einen Alaskan Malamute, einen Barsoi, einen Husky oder einen der bis zu 80 km/h schnellen Greyhounds zulegen. Diese Hochleistungssportler, zu denen auch der Deutsche SchĂ€ferhund, der Border Collie, der Weimaraner, der Rhodesian Ridgeback oder der Saluki gehören, sind die idealen Hunde, willst du im Campingurlaub anstrengende Touren absolvieren oder Bestzeiten aufstellen.
Es heiĂt also, den gesunden Menschenverstand einschalten und das VerstĂ€ndnis fĂŒr Hunde aktivieren, bevor du deine Fellnase an das Fahrrad leinst. Ganz gewiĂ die falsche Entscheidung hast du getroffen, wenn neben deinem E-Bike ein Vertreter dieser Hunderassen hechelt:
- Mops
- Yorkshire-Terrier
- Chihuahua
- Bologneser
- Lhasa Apso
- Zwergpudel
- Pekingese
- Shih Tzu
- oder Zwergpinscher
Hund, Rad und Frauchen oder Herrchen auf die Radtouren vorbereiten
Wie bei vielen AktivitĂ€ten mit Hund, hĂ€ngt viel vom Charakter und vom Wesen des Vierbeiners ab. Einen energiearmen, scheuen oder widerspenstigen Hund zum Laufen am Rad trainieren, kann zur Lebensaufgabe werden. Diese Hunde neigen oft dazu, sich zu verletzen und sie können die AusflĂŒge am Rad einfach nicht genieĂen. Deine Sicherheit ist in höchster Gefahr, wenn sich dein vierbeiniger Begleiter leicht ablenken lĂ€sst oder vielleicht sogar einen ausgeprĂ€gten Jagdinstinkt besitzt. Ein am Rad angeleinter Hund, auch wenn die Leine aus der Hand gefĂŒhrt wird, kann ein Fahrrad wĂ€hrend der Fahrt niederreiĂen, vor das Rad laufen, dich in den Verkehr zerren, andere Radfahrer, Skater oder Passanten gefĂ€hrden und so schwerste VerkehrsunfĂ€lle verursachen. Nur absolut verlĂ€ssliche Hunde, die nicht plötzlich ausbrechen oder eine andere Richtung einschlagen, dĂŒrfen am Rad gefĂŒhrt werden. Dabei gilt grundsĂ€tzlich, dass Hunde auf der Seite am Fahrrad laufen, die dem Verkehr abgewandt ist. In Deutschland also rechts vom Fahrrad, in England auf der linken Seite. Dies ist genau umgekehrt zur Laufposition an der Leine und kann deshalb bei einigen Hunden zu Verwirrungen fĂŒhren, weil diese automatisch auf die gewohnte Seite wechseln wollen.
Der Fitnesstest fĂŒr den Vierbeiner
ZunĂ€chst ist es wichtig, sicherzustellen, dass Ihr Hund der Typ ist, der körperlich in der Lage ist und Freude daran hat, Sie auf Radtouren zu begleiten. Bei diesen Hunden handelt es sich typischerweise um gröĂere, sportlichere Rassen.
Kleinere Hunde, ĂŒbergewichtige Hunde, Hunde mit Arthritis oder orthopĂ€dischen Verletzungen, Hunde mit Herz- oder Lungenproblemen oder Hunde mit Atembeschwerden sind keine guten Kandidaten fĂŒr diese AktivitĂ€t. Dazu gehören unbedingt die Rassen, bei denen die Atmung durch die Zucht behindert wird, so wie bei Möpsen oder Englischen Bulldoggen. Wenn Sie erwĂ€gen, mit Ihrem Hund Fahrrad zu fahren, denken Sie an seinen Gesundheitszustand und sein Energieniveau und konsultieren Sie immer Ihren Tierarzt, bevor Sie beginnen.
Beobachten Sie Ihren Hund wĂ€hrend der gesamten Fahrt genau und halten Sie sofort an, wenn Ihnen etwas auffĂ€llt. Achten Sie auf Hinken, langsameres Tempo, Atembeschwerden oder Ăberhitzung. Halten Sie wegen Wasserpausen hĂ€ufig an. Wenn Sie in einem Gebiet mit Laub fahren, verwenden Sie ein AbreiĂhalsband, damit ein HĂ€ngenbleiben nicht zu einem Unfall fĂŒhrt. Fahren Sie nur auf Wegen, die Sie bereits kennen, und fahren Sie nicht in Bereichen, in denen der Weg nicht breit genug ist, um Ihr Fahrrad, Ihren Hund und andere Personen auf dem Weg aufzunehmen.
Vor allem die Trinkpausen sind ungemein wichtig. Verliert ein Hund 10 % des im Körper gespeicherten Wassers, kann dies bereits lebensbedrohlich sein. Hunde regulieren ihre Körpertemperatur ĂŒber das Hecheln und ĂŒber die Verdunstung in der Nase. Dazu ist es wichtig zu wissen, dass die NasenschleimhĂ€ute aufgefaltet viel gröĂer sind als beim Menschen und deutlich mehr FlĂ€che besitzen als die gesamte Haut des Hundes. Daraus resultiert das exzellente Geruchsvermögen der Hunde und sie können vortrefflich ihren Körper ĂŒber die Nasenatmung abkĂŒhlen. So werden zur Regulierung der Körpertemperatur groĂe Mengen Wasser ĂŒber die NasenschleimhĂ€ute und das Hecheln verdampft. Wird nicht rechtzeitig eine Pause eingelegt, um frisches Wasser aufzunehmen, kann ein Kreislaufzusammenbruch ebenso eine Folge sein wie ein Hitzschlag.
Besondere Vorsicht ist deshalb bei Liebhabern des Bikejöring angebracht. FĂŒr ernsthafte Enthusiasten gibt es diese offizielle Sportart namens Bikejöring, bei der ein Hund oder ein Rudel vor dem Fahrrad herlĂ€uft und das Rad mit spezieller AusrĂŒstung zieht â Ă€hnlich wie es Huskies mit den Hundeschlitten tun.
Hat der Tierarzt grĂŒnes Licht fĂŒr die Fahrradtouren mit Hund oder das Bikejöring gegeben, geht es daran, den Hund an das Rad zu gewöhnen.
Die richtige AusrĂŒstung fĂŒr Fahrradtouren mit Hund beim Camping
Es gibt zahlreiche Produkte, die fĂŒr Radtouren mit dem Hund entwickelt wurden und sinnvoll sind. Halte beim Radfahren mit dem Hund keine normale Leine in der Hand; dies kann zu einem Unfall fĂŒhren. Bevor du beginnst, wĂ€hle ein geeignetes Geschirr oder eine Bungee-Leine, die fĂŒr Hunde und FahrrĂ€der geeignet ist. Suche nach Fahrradbefestigungen, die verhindern, dass sich die Leine in den RĂ€dern des Fahrrads verfĂ€ngt und die fĂŒr eine gewisse StoĂdĂ€mpfung sorgen, wenn der Hund plötzlich in eine andere Richtung zieht. BewĂ€hrt haben sich Halterungen, bei denen eine hochwertige Spiralfeder als DĂ€mpfer verwendet wird.
Den Hund ans Rad gewöhnen
Beginne langsam mit dem Training. Obwohl viele Hunde gerne mit ihrem Besitzer spazieren gehen, ist die Situation mit dem Rad zunĂ€chst fremd und der Hund muss trainiert werden. Die besten Kandidaten fĂŒr das Laufen neben dem Fahrrad sind Hunde, die bereits angeleint beim Spazierengehen oder Joggen ein tadelloses Verhalten zeigen. Wenn der Hund beim Spazierengehen zieht, anhĂ€lt, vorauseilt oder dir vor die FĂŒĂe lĂ€uft, ist es notwendig, ein wenig Leinentraining zu absolvieren. Dies sollte durchgefĂŒhrt werden, bevor du den ersten Versuch unternimmst, den Hund mit dem Fahrrad mitzunehmen. Wenn du kannst, arbeite mit einem Trainer zusammen, um diese FĂ€higkeiten zu vermitteln. Die örtlichen Gebrauchshundevereine und vor allem die SchĂ€ferhundvereine bieten regelmĂ€Ăig Kurse fĂŒr Hund und Frauchen oder Herrchen an.
Nachdem der Hund erfolgreich und ohne Eskapaden an der Leine lĂ€uft, ist es an der Zeit, ihn ans Fahrrad heranzufĂŒhren. Manche Hunde haben möglicherweise Angst vor dem Fahrrad und rennen vor den durchdrehenden RĂ€dern weg. Wie immer ist es fĂŒr den Erfolg wichtig, es langsam anzugehen und genau zu beobachten, wie der Hund reagiert.
Erlaube dem Hund zunĂ€chst, sich in Ruhe in der NĂ€he des Fahrrads aufzuhalten. Lasse ihn in aller Ruhe am Rad schnĂŒffeln. Sobald sich der Hund offensichtlich komfortabel fĂŒhlt, leine den Hund am Rad an, wĂ€hrend du dieses langsam vorwĂ€rts schiebst. Lobe den Hund immer mit Streicheleinheiten oder Leckerlis, wenn er ruhig ist.
Wenn der Hund Angst hat oder frustriert ist, mache eine Pause und spiele mit ihm, um es nach einer Weile nochmals zu versuchen. Es kann seine Zeit dauern, bis der Hund Vertrauen gewonnen hat und ihm das Fahrrad nicht mehr bedrohlich vorkommt. Sei konsequent und positiv. Im Prinzip lassen sich auf diese Weise fast alle Hunde auf das Laufen am Rad trainieren.
Grundregeln fĂŒr Radtouren mit Hund beim Camping
Es gibt einige Regeln, die ein fĂŒrsorglicher Hundehalter unbedingt einhalten sollte. Dabei steht immer das Wohlergehen des Hundes im Fokus. Wer trotz widriger UmstĂ€nde unbedingt seinen Hund bei jeder Tour mitnehmen will, der kann die Fellnase in einem Hundekorb am Lenker oder im FahrradanhĂ€nger mitnehmen, anstatt ihn am Rad anzuleinen. Zu beachten sind diese Regeln:
- Du solltest den Gesundheitszustand des Hundes und den Trainingsplan mit dem Tierarzt des Hundes besprechen, bevor du die erste Tour startest.
- An heiĂen Tagen sollte der Hund zu keiner Zeit am Fahrrad mitlaufen, hier besteht die akute Gefahr eines Hitzschlages.
- Neben deiner Trinkflasche am Fahrradrahmen solltest du immer eine groĂe Flasche Wasser und einen Trinknapf fĂŒr deinen Hund mitfĂŒhren.
- Halten hĂ€ufiger an, um dem Hund eine Verschnaufpause zu gewĂ€hren. Wenn der Hund zögert, mĂŒde wirkt oder versucht, sich zurĂŒckzuziehen, ist eine lĂ€ngere Pause notwendig. Es ist dann fast immer sinnvoll, ganz langsam den Heimweg anzutreten.
- Achte auf den Untergrund. Gehweg und Asphalt können zu heiĂ und auch sehr rau fĂŒr die Pfotenballen des Hundes sein. Testen immer die Temperatur der OberflĂ€che und stellen sicher, dass die FĂŒĂe des Hundes nicht verletzt werden.
- Junge Hunde, deren Knochen noch nicht vollstĂ€ndig verhĂ€rtet sind, sollten das Joggen auf harten UntergrĂŒnden vermeiden.
- Ein Hund sollte niemals gezwungen werden, mit dem Fahrrad mitzulaufen, wenn es ihm keinen SpaĂ macht. AuĂerdem sollten Hunde im Joggen oder Trab laufen und niemals dazu gebracht werden, mit Vollgas zu rennen.
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